Sonderauktion
Sonderauktion "Post War" zum 300. Auktionsjubiläum
-
Presse10.05.2006 - 02.06.2006
Sonderauktion “Post War” zum 300. Auktionsjubiläum
München (kk) - “Kunst ist der Ausdruck des stetigen Wandels der Zeit”, so der Kunstsammler, aus dessen Besitz die rund 80 Arbeiten der Sonderauktion Post War - Internationale Nachkriegs-kunst stammen, die am 2. Juni 2006 ab 16:30 Uhr im Opernsaal des 8seasons in der Maximilianstr. 2 in München von Ketterer Kunst versteigert werden. Anlässlich des 300. Auktions-jubiläums kommen in dieser Sonderveranstaltung Werke von Adami und Balkenhol bis Winter und Zadkine mit Schätzpreisen von € 2.000 bis € 80.000 zum Aufruf, die alle zur halben Taxe aufgerufen werden.
Sucht man in dieser Sonderauktion, die den Auftakt des Auktionstages bildet, das Geschlossene, das Bindende oder den roten Faden, so sucht man vielleicht vergebens. Der Sammler selbst, der nicht genannt werden möchte, findet sehr blumige Worte für seine Motivation und Vorgehensweise: “Ich habe gesammelt, wie ein Kind, das seiner Mutter einen Blumenstrauß auf einer bunten Wiese zusammen getragen hat.”
In diesem Wiesenblumenstrauß findet sich auch so manche kostbare Orchidee. So kommt Henry Moores archaisch anmutende Bronzeskulptur “Reclining Figure” aus dem Jahr 1977 mit einer Schätzung von € 50.000-80.000 zum Aufruf.
Mit € 40.000-50.000 ist eine weitere Edelblume in diesem Strauß taxiert. Gerhard Richters Ölgemälde “Grün-Blau-Rot” stammt aus der Ölbild-Edition, die er 1993 für die Schweizer Kunstzeitschrift “Parkett” schuf. Möglicherweise sprach den Sammler hier gerade das Unvorhersehbare an, das beim Farbauftrag mittels eines Rakels das Ergebnis - ganz im Sinne des Künstlers - zu großen Teilen dem Zufall überlässt. “Ich möchte ja gern etwas Interessanteres erhalten, als das, was ich mir ausdenken kann.” (Richter, in: H. Butin, Gerhard Richter. Editionen 1965-2004. S. 36). Das nicht genau Planbare schätzte der Künstler auch in seinem Aquarell “Ohne Titel” aus dem Jahr 1990, das unter anderem mit seiner leuchtenden Farbpalette besticht und mit € 20.000-30.000 taxiert ist.
Ein Gespür für den formalen Eigenwert des bildnerischen Materials lässt sich in Stephan Balkenhols mit € 30.000-50.000 bewerteter Holzskulptur “Ohne Titel (Mann mit weißem Hemd)” von 1955 erkennen. Mit seinem Hang zum Ursprünglichen, auf eine gewisse Naturnähe bedacht, reiht sich diese Arbeit vorzüglich in die Sammlung ein.
Als einer der Hauptvertreter des Informel entwickelte Fritz Winter zahlreiche Verfahren, um seiner inneren Bildwelt eine äußere Form zu verleihen. In dem mit € 35.000- 45.000 geschätzten Ölgemälde “Kommendes Blau und Rot” trug er die kräftigen Farben mit einem breiten Spachtel auf und schuf so ein bewegtes Gefüge, das von einem kleinteiligen schwarzen Lineament begleitet wird.
Spannung im Auktionssaal lässt sicherlich auch Per Kirkebys mit € 30.000-40.000 taxiertes Ölgemälde auf Sackleinen “Dunkelheit III” von 1990/91 erwarten. Ebenso wie “Ohne Titel (Skowhegan IV)”, das mit einer Schätzung von € 25.000-30.000 angesetzt ist, wirkt die Farbe “nach zwei Richtungen (...). Sie bildet einerseits eine optische Parallele zur Realität der Natur, und andererseits berührt sie eine psychologische Dimension, einen Klang, einen Resonanzgrund für Analogien und Assoziationen.” (Siegfried Gohr, in: Per Kirkeby, Ausst.Kat. Kestner-Gesellschaft Hannover, 1991, S.18).
Zu den vielseitigsten Künstlern der Nachkriegszeit zählt wohl Martin Kippenberger, dessen Ölgemälde nicht nur mit dem vielschichtigen Titel “Die Qualle im Weltenmeer segelt, es ist Quatsch wenn man im Wasser vögelt” besticht. Im Hinblick auf die Toperlöse von Kippenbergers “Gib Gas Peter” (Taxe: € 50.000, Erlös: € 107.100*)) und “Schwarzwaldhaus” (Taxe: € 60.000, Erlös: € 95.200*)) in früheren Ketterer-Kunst-Auktionen, dürfte wohl auch hier die Schätzung von € 30.000-40.000 mit Leichtigkeit übertroffen werden.
Rupprecht Geiger ist mit zwei Arbeiten (“372/62”, Taxe: € 30.000-40.000 und “444/66”, Taxe: € 26.000-30.000) vertreten. Außerdem kom-men Werke von Valerio Adami (“Gatta ci cova”), Arman (“And metal”) und Sam Francis (“Untitled”) (Taxe je: € 25.000-35.000 zum Aufruf.
Abgerundet wird die Sonderauktion, mit Werken von Horst Antes, Donald Baechler, Georg Baselitz, Max Bill, William N. Copley, Gotthard Graubner, Karl Otto Götz, Allen Jones, Markus Lüpertz, Hermann Nitsch, Eduardo Paolozzi, A.R. Penck, Neo Rauch, Bernard Schultze, K.R.H Sonderborg, Walter Stöhrer, Fred Thieler, Andy Warhol, Tom Wesselmann, Franz West und Ossip Zadkine.
Neben der Sonderauktion Post War - Internationale Nachkriegskunst glänzt die Hauptauktion Moderne Kunst u.a. mit dem Lebzeit-Stucco-Guss Wilhelm Lehmbrucks “Mädchenkopf auf schlankem Hals - Kopf der großen Sinnenden” von 1913/14 (Taxe: € 250.0000-350.000) und dem “Diptychon - Druchschnittene Baumstämme” von Markus Lüpertz (Taxe: € 100.000-150.000). (weitere Informationen siehe separate Meldung).
Die drei Kataloge sind für € 45 unter der Telefonnummer +49-(0)89-55244-0 erhältlich oder können im Internet bestellt werden unter [url]http://www.kettererkunst.de/d/auktion/katalog.shtml.
- << Antiquitäten in Mode
- zurück | vor
- Endlich Frühling! >>
-
30.11.2022Van Ham hat für die Auktionen der Modern Week ein erstklassiges Angebot zusammengetragen. Die...
-
Die Sammlungstätigkeit ist eine wichtige Grundlage der musealen Arbeit der Stiftung in Bonn,...
-
10.05.2006 - 02.06.2006Presse »