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Fördervertrag

Schloss Wespenstein in Gräfenthal

Fördervertrag

Schloss Wespenstein leidet an verschiedenen Schäden. Der als Ruine bewahrte Teil ist akut gefährdet, Dachschäden am Schloss haben zu Schwammbefall und Putzschäden geführt, Fenster und Türen sind undicht, und manche Stützmauer ist bereits eingestürzt. Nun beteiligt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) an der Instandsetzung der Dachkonstruktion, der Deckenbalken und des Fachwerkgerüstes mit 15.000 Euro. Uwe Franke, Ortskurator Kulmbach/Oberfranken der DSD, überbringt am Samstag, den 21. Juli 2012 um 11.00 Uhr im Beisein von Diana Müller von Lotto Thüringen vor Ort den Fördervertrag an Dr.-Ing. Wolfgang Wehr von der Schloss Wespenstein Stiftung. Erhebliche Mittel für die jetzige Maßnahme im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt erhält das aus dem 16. Jahrhundert stammende Anwesen auch aus der Städtebauförderung 2011/2012.

Eine erste Erwähnung einer auf einem Felsen gelegenen Burganlage der Grafen von Orlamünde stammt aus dem Jahr 1337. 1517 wurde die Veste unter Sebastian von Pappenheim zum Schloss umgebaut und zwanzig Jahre später im nördlichen Teil verändert. Weitere Baumaßnahmen schlossen sich an. Der Bau des Wendelstein genannten Turmes datiert auf 1570. Nach einem Brand 1686 wurde der südöstliche Teil, der vermutlich aus dem beginnenden 16. Jahrhundert stammt, nicht mehr wiedererrichtet und blieb als Ruine erhalten.

Die Anlage gliedert sich in den mittelalterlichen Ruinenteil, einen Anbau aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, einen Mittelbau aus der Mitte dieses Jahrhunderts und Erweiterungsbauten aus der zweiten Hälfte desselben Jahrhunderts. Ein verschieferter Fachwerkbau stammt aus der Zeit um 1790. Von dem mittelalterlichen Bau sind heute noch drei Ecktürme erkennbar. Einen besonderen Raum stellt die Schlosskapelle dar, in der 1530 der Reformator Martin Luther predigte.

1826 wurde das Schloss saniert und erhielt bis 1829 sein heutiges Aussehen. Die zwei- und mehrgeschossige Anlage wird in der nordwestlichen Hälfte für Wohnzwecke genutzt. Hier haben sich Bruchsteinmauern mit Erkerkonsolen, gepaarte Rechteckfenster und der Treppenturm sowie das Fragment einer Wappentafel erhalten. Trotz diverser Ein- und Umbauten ist die ursprüngliche Gebäudestruktur gut erhalten und anschaulich nachzuvollziehen.

Schloss Wespenstein mit seiner landschaftsprägenden und burgenkundlichen Bedeutung ist eines von über 400 Projekten, die die private Denkmalschutz-Stiftung dank individueller Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Thüringen fördern konnte.

Bonn, den 17. Juli 2012/Schi








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