Fördervertrag
Schloss Glücksburg in Glücksburg
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Presse05.11.2012
Erneut erweist sich die Zusammenarbeit mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) für Schloss Glücksburg als Glücksfall. Am Montag, den 5. November 2012 überbringt Winfried Rusch, Ortskurator Kiel der Denkmalstiftung, um 12.00 Uhr einen weiteren Fördervertrag der Stiftung an Susanne Ascheron von der Stiftung Schloss Glücksburg. Mit den nun zur Verfügung stehenden 70.000 Euro können die Dachdeckerarbeiten am Ostflügel durchgeführt werden. Bereits 2005 unterstützte die DSD die Wiederherstellung der Fassaden.
Das Glücksburger Wasserschloss wurde von 1583 bis 1587 unter Herzog Johann dem Jüngeren zu Schleswig-Holstein-Sonderburg erbaut. Es gilt als eines der bedeutendsten Schlösser Nordeuropas und ist eines der wichtigen touristischen Ziele in Schleswig-Holstein. Zur Wiege der europäischen Königshäuser wurde es, weil drei Kinder König Christians IX. von Dänemark (1818-1906) in die Königshäuser von Schweden, England und Russland einheirateten und ein Sohn König von Griechenland, ein Enkel König von Norwegen wurde.
Baumeister Nikolaus Karies errichtete die Glücksburg aus drei formal gleichen Einzelhäusern, von vier Ecktürmen flankiert auf fast quadratischem Grundriss. Im 19. Jahrhundert erhielten die Türme Schieferdächer. Anders als die meisten Wasserschlösser steht Glücksburg nicht auf Pfählen, sondern auf einem 2,5 Meter hohen Granitsockel. Der See wurde bereits im 16. Jahrhundert für den Fischfang angelegt. Das Schloss erhebt sich weiß verputzt unmittelbar aus dem Wasser. Auf der Nordseite führt eine Brücke zum Wirtschaftshof, der über einen weiteren Graben eingefasst ist.
Besonders erwähnenswert ist die umfangreich erhaltene raumfeste Ausstattung. Die alte Möblierung wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts verkauft und die jetzige reiche künstlerisch bedeutende Neumöblierung stammt weitgehend aus den Schlössern Kiel, Gottorf und Ballenstedt. Ein besonders wertvolles Ausstattungsstück sind die Ledertapeten von 1670, die wahrscheinlich der Werkstatt Vermeylen in Mecheln entstammen.
Die Dachdeckungen waren allesamt sehr marode, da die Dachziegelqualität der letzten Dachdeckung schlecht war. Der Schadensumfang weitet sich durch Durchfeuchtung und insbesondere durch Frost immens aus. Einen weiteren Winter überstehen die Dachdeckungen nicht. Daher ist die Sanierung für dieses Jahr unumgänglich. Mit Eigenmitteln der Stiftung, Landes- und Bundesmitteln wurden bereits die Dächer am Schlossdach, am Hausmeisterhaus und dem Rosencafé repariert. Nun steht die Dachinstandsetzung der Vorburg an.
Schloss Glücksburg ist eines von den über 130 Projekten, die die private, bundesweit tätige Denkmalschutz-Stiftung dank Spenden und Mitteln der GlücksSpirale bisher allein in Schleswig-Holstein fördern konnte.
Bonn, den 2. November 2012
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