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toxikologisch

Schloss Charlottenhof geschlossen

toxikologisch

Im Rahmen einer außerordentlichen Betriebsfähigkeitsbeurteilung hat die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) im Mai 2011 im Schloss Charlottenhof Messungen der Raumluft in den Ausstellungsräumen durchgeführt. Das vorliegende Ergebnis weist eine vielfache Überschreitung der empfohlenen Richtwerte von hochchlorierten organischen Stoffen (DDT) auf, die für den Menschen toxikologisch wirksam sind. Die Ursache liegt in der Behandlung der Dachstuhlkonstruktion mit Holzschutzmitteln, die vermutlich in den 1960er Jahren durchgeführt wurde. Dabei sind unverhältnismäßig große Mengen des Holzschutzmittels in den Dachstuhl eingebracht worden. Das Abdampfen der Stoffe in die umgebende Luft und der damit entstehende Dampfdruck bewirkt die Verteilung der Schadstoffe im Gebäude. Besonders bei Wärme nimmt das Abdampfen zu und die bevorstehenden Sommermonate legen eine weitere Steigerung der Werte nahe.

Um eine gesundheitliche Beeinträchtigung von Besuchern und Mitarbeitern zu vermeiden, hat sich die SPSG vorsorglich entschlossen, bis auf Weiteres keine Rundgänge und Führungen im Schloss Charlottenhof anzubieten.

In dieser Woche wurden bereits ein Katalog mit Sofortmaßnahmen erstellt und die weiteren Schritte zur Erkundung der Kontamination eingeleitet. Das belastete Dachgeschoss wird luftdicht von den darunterliegenden Geschossen getrennt und in die Zugänge zum Dachraum werden Schleusen eingebaut. Das Dach erhält Entlüfter, um den Dampfdruck nach oben abzuleiten. Alle Schlossräume sowie das Kunstgut werden anschließend einer fachgerechten Reinigung und Entstaubung unterzogen.

Damit ist die Grundlage für weitere Messungen geschaffen, auf deren Ergebnis das genaue Ausmaß der Kontamination bestimmbar ist und ein nachhaltiges Sanierungskonzept entwickelt und umgesetzt werden kann.

Die SPSG plant, in den kommenden Wochen das Sanierungskonzept vorzulegen und über die weiteren Maßnahmen zu entscheiden. Ziel ist es, Schloss Charlottenhof den Besuchern so schnell wie möglich wieder zugänglich zu machen.

Schloss Charlottenhof

Die reizvolle Anlage von Park und Schloss Charlottenhof ist dem glücklichen Zusammenwirken zweier genialer Künstler zu danken: des Architekten Karl Friedrich Schinkel und des Landschaftsgestalters Peter Joseph Lenné.

Friedrich Wilhelm III. kaufte 1825 das Gelände südwestlich des alten Parks Sanssouci, um es dem Kronprinzenpaar Friedrich Wilhelm IV. und Elisabeth von Bayern zum Weihnachtsgeschenk zu machen. Karl Friedrich Schinkel baute von 1826-1829 das bereits vorhandene Gutshaus zu einer Sommerresidenz im Stil einer klassizistischen Villa um. Die Gestaltung des vorher landwirtschaftlich genutzten Geländes oblag Peter Joseph Lenné. In unmittelbarer Umgebung des Hauses schuf er einen intensiv gestalteten Garten in ost-westlicher Richtung, der mit einem von der Morgensonne beschienenen Rosengarten beginnt, am Haus mit der Terrasse in der Mittagssonne gipfelt und westlich des Schlösschens mit dem Dichterhain und der Ildefonso-Gruppe in Abend und Nacht überleitet. Durch einen Rundweg und durch weite Sichtachsen hat er den neu geschaffenen Park genial mit dem alten Sanssoucipark verbunden. Keine Bodenbewegung, keine Baumgruppe, kein Solitär sind in ihrer Wirkung dem Zufall überlassen. Selbst ein künstliches Gewässer wurde angelegt, um den Landschaftsgarten vollkommen zu machen.

Im Jahr 2010 verzeichnete die SPSG knapp 15.000 Besucher in Schloss Charlottenhof. SPSG-Pressereferat, Dr. Ulrich Henze,








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