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Stiftung Denkmalschutz

Kloster Steinfeld in Kall

Stiftung Denkmalschutz

An der Sanierung der Prälatur von Kloster Steinfeld in Kall im Landkreis Euskirchen beteiligte sich 2006 und 2007 auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) mit über 190.000 Euro. Nun überbringt Dr. Ursula Schirmer, Pressesprecherin der DSD, am Montag, den 1. Oktober 2012 um 15.30 Uhr eine Bronzetafel an Pater Bernhard Fuhrmann vom Salvatorianer-Kolleg Kloster Steinfeld. Durch den Hinweis "Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale" wird so auch nach den Baumaßnahmen an den Projekten das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der GlücksSpirale sichtbar bleiben und zu weiterer Unterstützung motivieren.

Ein Kloster in Steinfeld wird erstmals im frühen 10. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Seit 1126 lebten hier Prämonstratenser, deren Kloster als Mutterkloster der rheinischen Abteien Hamborn und Sayn sowie weiteren böhmischen Ordensniederlassungen fungierte. Bekannt wurde Steinfeld weit über die Region hinaus durch die Reliquien des Heiligen Potentius und durch den Heiligen Hermann Josef (1150-1241), der hier lebte und arbeitete und dessen Grab in der Kirche verehrt wird. Seit 1923 ist das Kloster Salvatorianerkolleg mit einem angeschlossenen Gymnasium und Internat.

Bedeutend ist die im Süden der Anlage liegende ehemalige Abteikirche, eine dreischiffige kreuzgratgewölbte Pfeilerbasilika im gebundenen System, im Kern aus der Mitte des 12. Jahrhunderts. Das Kirchenschiff ergänzt ein Westbau, ein mächtiger Vierungsturm und ein quadratisches Chorhaus mit halbrunder Apsis. Die Klostergebäude stammen aus verschiedenen Zeiten und gruppieren sich um drei Höfe. Der Kreuzgang an der Nordseite der Kirche wurde von 1495 bis 1587 errichtet und im 18. Jahrhundert um ein Geschoss erhöht. Am Ostflügel befinden sich die Totenkapelle und der Kapitelsaal, am Westflügel baute man im 17. Jahrhundert das Brunnenhaus mit einer spätromanischen Brunnenschale aus Eruptivgestein. Östlich des Kreuzganges schließt sich der zweigeschossige Krankenbau aus dem 15. Jahrhundert mit Bibliothek im Obergeschoss an. Weitere Bauten, die den Kreuzgang umschließen, stammen aus der Zeit zwischen 1732 bis 1744. Im Westen liegt der Klosterhof mit Wohntrakten und Torhäusern.

Unter Abt Claessen (1767 bis 1784) erbaute man den repräsentativen Prälaturflügel als zwei- und dreigeschossigen Putzbau auf hohem Sockel mit Eckquaderungen, Fenstergewänden aus Naturstein, Natursteinportalen und Mansarddächern mit Gauben. Beim Freistellen des Dachstuhls in den 1980er Jahren waren bereits Notsicherungen erforderlich, die den latent einsturzgefährdeten Dachstuhl bis heute gerettet haben. Eine marode Dachdeckung und -entwässerung begünstigte Fäulnis und Schädlingsbefall, die zu statischer Gefährdung der Dachkonstruktion und Deckenbalken führten. Die Arbeiten zur statischen Ertüchtigung des Dachstuhls auf der ersten Dachfläche der Prälatur fanden im Sommer 2007 statt. Bei den Untersuchungen konnte die ursprüngliche Anordnung der Gauben identifiziert werden, die daraufhin zur Belebung der barocken Dachlandschaft wieder errichtet wurden.

Kloster Steinfeld ist eines von über 300 Projekten, die die private Denkmalschutz-Stiftung dank individueller Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Bonn, den 27. September 2012/Schi








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