WIEDERERÖFFNUNG
Sammlung Alte Meister
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Presse15.12.2011
„Die Stadt Frankfurt hat mit ihrer finanziellen Unterstützung ein deutliches Zeichen für das Städel gesetzt. Sie beweist damit einmal mehr, dass durch das Zusammenwirken von öffentlicher Hand und bürgerlichem Engagement Großes bewegt und ein Museum an einem neuralgischen Entwicklungspunkt maßgeblich in seinem Wirken gestärkt werden kann“, so Petra Roth, Oberbürgermeisterin der Stadt Frankfurt. Mit den Werken der Städtischen Galerie beherbergt und betreut das Städel seit 1907 einen wichtigen Teil der Sammlungen der Stadt Frankfurt. „Das Städel ist sich seiner Doppelaufgabe als Stätte der Wissenschaft und publikumsorientierter Museumsbetrieb gleichermaßen stark bewusst“, sagt Prof. Dr. Felix Semmelroth, Kulturdezernent der Stadt Frankfurt. „Mit der Neupräsentation der Moderne beweist das Städel, wie lohnend eine stetige Auseinandersetzung mit einer Sammlung sowohl für die Wissenschaft als auch für das Publikum sein kann. Das muss und will die Stadt Frankfurt unterstützen“, so Semmelroth.
Neupräsentation der Sammlung Mit der baulichen Sanierung ist eine grundlegende Neuordnung des Sammlungsbereichs „Kunst der Moderne“ einhergegangen. „Die Neupräsentation bot einen Anlass, den eigenen, im Bereich der Moderne rund 1.200 Werke umfassenden Bestand mit frischem Blick zu sichten“, so Dr. Felix Krämer, Leiter der Sammlung der Kunst der Moderne. Viele der rund 200 gezeigten Werke gehören schon lange zum festen Inventar der Galerie. Oftmals wurden ihnen nun jedoch Neu- und Wiederentdeckungen zur Seite gestellt. Zu den spektakulärsten Entdeckungen aus dem Depot zählen das in den Wirren des Zweiten Weltkriegs nicht inventarisierte Gemälde „Der heilige Hieronymus“ (1874) von Jean-Léon Gérôme sowie ein Akt, der 2010 zweifelsfrei Ernst Ludwig Kirchner zugeschrieben werden konnte. Andere Künstler wie Ernst Deger, Anton Zwengauer, Ottilie W. Roederstein, Angilbert Göbel oder Helmut Kolle sind weitgehend vergessen, lohnen aber die Wiederentdeckung.
Während bisher der nationale Kontext der Künstler stärker betont wurde, setzt die Neupräsentation deutliche Akzente auf die inhaltlichen Zusammenhänge und den kulturellen Austausch zwischen den europäischen Künstlern und den unterschiedlichen Strömungen. So hängen Werke der deutschen Brücke-Maler neben Gemälden von Henri Matisse und Edvard Munch – ihren großen Vorbildern. Der Parcours der Ausstellung beginnt bereits im Treppenhaus mit Monumentalwerken von Philipp Veit, Friedrich Overbeck und Carl Friedrich Lessing, die die Gründungsjahre des Städel zu Beginn des 19. Jahrhunderts widerspiegeln (dieser einleitende Teil wird ab 15. Dezember im Zuge der Neueröffnung des Mainflügels zu sehen sein). Nach dem ersten Saal mit der Kunst der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, in dessen Zentrum Johann Heinrich Wilhelm Tischbeins berühmtes Goethe-Porträt hängt, folgt in den beiden großen Ausstellungssälen die Kunst ab 1850 mit Werken von u. a. Gustave Courbet, Victor Müller oder Arnold Böcklin. Zu beiden Seiten setzt sich die Hängung fort – mit symbolistischen Tendenzen (Odilon Redon, Franz von Stuck, Max Klinger, Pierre Puvis de Chavannes) bzw. dem Impressionismus und der klassischen Moderne (Claude Monet, Auguste Renoir, Édouard Manet, Max Liebermann, Brücke-Künstler, Henri Matisse, Edvard Munch, Pablo Picasso). Die Gewichtung der Auswahl orientiert sich an den gewachsenen Sammlungsschwerpunkten, sodass Max Beckmann und Ernst Ludwig Kirchner eigene Säle gewidmet werden konnten.
Die Sammlungspräsentation berücksichtigt auch die Schattenseiten der deutschen Geschichte. Bewusst werden neben den Arbeiten von im Dritten Reich verfolgten Künstlern in einem Kabinett auch einige Werke gezeigt, welche die offizielle Kunstproduktion dieser Jahre repräsentieren. Hierbei geht es nicht um Skandalisierung. Vielmehr soll der Kontext die gestalterische Kreativität der „entarteten Künstler“ und ihren Drang nach Erneuerung noch deutlicher zutage treten lassen.
Gänzlich neu ist die Integration von Fotografien in die „Kunst der Moderne“. Durch den Erwerb der Sammlung Wiegand durch den Städelschen Museums-Verein mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder und der Hessischen Kulturstiftung konnte die Fotografie als neuer Sammlungsbereich im Städel etabliert werden. Die gemeinsame Präsentation von Malerei, Skulptur und Fotografie ermöglicht nun die Darstellung der Wechselwirkungen zwischen den Medien, die gerade im Bereich der Moderne zu großartigen künstlerischen Resultaten geführt haben.
Die Neupräsentation der Sammlung „Kunst der Moderne“ wurde von der Crédit Agricole Corporate and Investment Bank Deutschland als Corporate Sponsor gefördert.
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