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Oberursel

Ausgezeichnete Restaurierung eines Fachwerkhauses in Oberursel

Oberursel

Im Rahmen der Gesamtsanierung des Fachwerkhauses in der Sankt-Ursula-Gasse 13 in Oberursel im Hochtaunuskreis hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) vor zwei Jahren dank der Erträgnisse der Lotterie GlücksSpirale 50.000 Euro für die Wiederherstellung von Dach und Fenstern zur Verfügung gestellt. Nun überbringt Staatssekretär a.D. Gerd Krämer vom Ortskuratorium Frankfurt der DSD am Dienstag, den 16. April 2013 um 11.00 Uhr vor Ort in Gegenwart von Bürgermeister Hans-Georg Brum eine Bronzetafel mit dem Hinweis "Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale" an den Eigentümer Jörg Steden. Somit wird auch nach Abschluss der Restaurierungsmaßnahmen an vorbildlichen Projekten das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der GlücksSpirale sichtbar bleiben und zu weiterer Unterstützung motivieren.

Erstmals erwähnt wird eine Siedlung "Ursella" auf dem Gebiet der Oberstadt von Oberursel 791. 1444 bekam der Ort die Stadtrechte und entwickelte sich durch den mühlenreichen Urselbach so stark, dass bald die Unterstadt entstand. 1645 brannte der Stadtteil um die Ursulakirche nieder. Beim Wiederaufbau entstand auch der heutige zweigeschossige Stockwerkbau gegenüber der Stadtkirche. Dendrochronologisch stammt der Bau in seinem Kern nachweislich aus dem Jahr 1656. Um 1705 erweiterten die damaligen Eigentümer das Bauwerk nach Osten, indem sie die Toreinfahrt überbauten. Um 1800 wurde abermals umgebaut, eine Bundwand versetzt, die Fenster vergrößert, die Brüstungszier ausgebaut.

Schwere Schäden an der Fachwerkkonstruktion hatten zu enormen Verformungen und Schrägstellungen im Gefüge geführt. Die historischen Raumzuschnitte haben hierdurch zum Teil extrem niedrige Deckenhöhen, die nicht selten unter 2 Meter liegen. Neben der Fachwerkkonstruktion waren auch das Dach und die Fenster stark geschädigt. Hof- und straßenseitig wurden die Fachwerkfassaden in handwerklich hervorragender Qualität mit Eichenholz repariert. Für das um nahezu 50 Zentimeter abgesackte Dach der Tordurchfahrt musste das straßenseitige Rähm durch einen neuen Leimbinder stabilisiert werden. Der Fußboden des Dachgeschosses wurde durch eine Korkausgleichsschicht weitgehend geebnet. Um weitere Verformungen zu vermeiden, wurden fehlende Bundwände in Eichenholzkonstruktionen ergänzt. Der historische Dachstuhl, in dem extrem krummwüchsige historische Hölzer verwandt wurden, wie es zur Zeit nach dem Dreißigjährigen Krieg üblich war, wurde so aufgedoppelt, angepasst und ertüchtigt, dass er vollständig erhalten bleiben konnte.

Der zunächst skeptische Bauherr hat durch die Arbeiten die Möglichkeiten einer denkmalgerechten Sanierung kennengelernt und ist von dem erfolgreichen Ausgang des Projektes begeistert. Das hat er beim vergangenen Hessentag stolz der Öffentlichkeit präsentiert. Das Fachwerkhaus in Oberursel ist eines von über 130 Projekten, die die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden und Mittel der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, bisher allein in Hessen fördern konnte.

Bonn, den 15. April 2013/tkm








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