Ortskuratorin
Ortskuratorin der Deutschen Stiftung Denkmalschutz überbringt Fördervertrag für die Kaiser- Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin
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Presse18.12.2009
Solchen Besuch erhält Birgitt Pusch-Heidrich von der evangelisch-lutherischen St. Marien-Kirchengemeinde nicht oft, schon gar nicht auf dem Gerüst. Hannes Bibelhausen, Ortskurator Grasberg/Landkreis Osterholz der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), überbringt ihr dort am Freitag, den 18. Dezember 2009 um 9.00 Uhr den Fördervertrag der Stiftung in Höhe von 25.000 Euro für die Sanierung des Ostgiebels der ehemaligen Klosterkirche. Witterungsbedingt haben sich Schäden an der Fassade aufgetan, wozu Salzausblühungen, Rissbildung und Hohlstellen gehören, aber auch korrodierte Mauerwerksanker sowie sandende und abgeplatzte Steine, die dringend der Wiederherstellung bedürfen. An den konservatorischen und restauratorischen Maßnahmen beteiligt sich neben der DSD auch das Land.
1232 gründete der Bremer Erzbischof Gerhard II. von der Lippe ein Frauenkloster, das zum Zisterzienserorden gehörte, unter dem Namen "Sancta Maria in Valle Liliorum", Maria im Tal der Lilien. Maria mit dem Kind und den Lilien als Symbol ihrer Reinheit gehören bis heute zum Stadtwappen der Gemeinde. Um 1400 erlebte das Kloster seine Blütezeit.
Nach der Reformation wurde das Kloster 1552 aufgelassen und zum evangelischen Damenstift. Erst nach dem Dreißigjährigen Krieg erfolgte unter schwedischer Herrschaft die Säkularisierung. 1719 fiel Lilienthal an das Königreich Hannover. Kurz darauf begann der Abbruch der Klausurgebäude.
Die ehemalige Klosterkirche ist ein rechteckiger, bruchsteinerner Saalbau, der 1262 geweiht wurde. Der Innenraum ist in fünf querrechteckige Joche unterteilt, die von einem gebusten Kreuzgewölbe überspannt werden. 1738 erfolgte mit dem Abbruch des Lettners die grundlegende Umgestaltung des Kircheninneren. 1953 wurden die Gewölbe nach Befund wieder ornamental ausgemalt. Auch im Chorbereich sind freigelegte Malereien aus dem 15. Jahrhundert, die das Abendmahl, die Kreuzigung und die Grablegung Christi darstellen, zu besichtigen.
Die ehemalige Klosterkirche ist nunmehr eines von über 200 Projekten, die die private Bonner Denkmalschutz-Stiftung bisher allein in Niedersachsen dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale fördern konnte. Dazu gehören in diesem Jahr die Marienkirche in Wolfsburg, das Steinhaus in Bunderhee und das Kavalierhaus in Gifhorn.
Bonn, den 15. Dezember 2009/Schi