Ming-Dynastie
Nagel Auktionen - Ergebnisse der Asiatika-Auktion
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Presse15.05.2012
Überwältigender Zuschlag in der Asiatika-Auktion von Nagel Chinesischer Kabinettschrank erzielt 2,05 Millionen Euro
STUTTGART. In der 681. Auktion Asiatische Kunst von Nagel erzielte ein prächtig beschnitzter Kabinettschrank der Ming-Dynastie den Rekordzuschlag von 1,54 Mill. €. Mit Aufgeld sind das 2,05 Mill. €, die mit Abstand höchste Summe, den ein asiatischer Kunstgegenstand in einer deutschen Auktion je erzielt hat. Zuletzt führte ein ähnlich aufwendig hergestellter Tisch aus Zitan-Holz mit einem Zuschlag von 1 Mill. € (netto) bzw. 1,33 Mill. € (mit Aufgeld) die Liste der höchsten Nagel-Zuschläge an.
Der damalige Käufer war auch an diesem Kabinettschrank, ebenfalls aus kostbarem Zitan und im vergleichbaren Stil, interessiert. Er stammte aus altem deutschem Diplomatenbesitz und war in China vor 1945 erworben worden. Bei Nagel engagierten sich eben dieser telefonisch bietende Privatsammler aus Hongkong und eine im Saal anwesende Agentin eines anderen Hongkong-Chinesen, der letztlich den Zuschlag erhielt (Schätzpreis 60.000/100.000 €). Ein Paar Schränke aus Huanghuali, späte Ming-Dynastie (17. Jh.), brachte netto 900.000 €; ein Privatsammler aus Europa bezahlt nun mit Aufgeld 1,2 Mill. € (Schätzpreis 200.000/300.000 €). Insgesamt wurden mit der 681. Auktion 16,88 Mill. € (inkl. 33 % Aufgeld) umgesetzt. Von den insgesamt 2.437 Losnummern wurden 54,4 % abgesetzt; gemessen an der Schätzpreissumme wurden 177 % verkauft. Die Auktion begann mit dem Aufruf von Kunstgegenständen aus Korea, Japan und Südostasien, unter denen für die Gandhara-Skulptur des Buddha Shakyamuni aus grauem Schiefer die gewünschten 20.000 € erzielt wurden (Lot 2, Schätzpreis 20.000 €).
Die folgenden chinesischen Bronze-Spiegel, von denen die frühesten Exemplare aus der Zeit Streitenden Reiche stammten (475-221 v. Chr.), konnten nicht ganz so gut wie erwartet abgesetzt werden. Sie stammten aus einer deutschen Privatsammlung. In der Auktion zeigte sich, dass die Chinesen keine großen Spiegelsammler sind und auch aufgrund des gereinigten Zustandes der Spiegel nur selektiv kauften. Ein Exemplar der Tang-Zeit mit „Löwen- und Trauben“ erzielte mit 10.000 € das beste Ergebnis (Lot 555, Schätzpreis 5.000/8.000 €). Ein Katalog war dem Dehua-Porzellan und den Porzellanen der Republik-Zeit gewidmet. Die mit 83 cm sehr hohe Dehua-Figur des Guanyin fuhr in der ersten Gruppe mit 64.000 € das beste Ergebnis ein (Lot 878, Schätzpreis 20.000/30.000 €). Bei den Republik-Porzellanen war es eine seltene ‚cong’-förmige Vase, unter anderem von Liu Yucen 1938 bemalt; sie wurde trotz des Zustandes – die Vase war zu einer Lampe montiert worden und hatte ein Loch im Boden - mit hohen 170.000 € bewertet (Lot 933). Dass Porzellane aus der Mao-Zeit selten sind, zeigte sich auch am Aufruf eines Pinselbechers mit Malereien von Wang Xiaotin (1906-1970); er brachte 105.000 € (Lot 953, Schätzpreis 40.000/60.000 €).
Im Teil mit den ausgewählten Werken chinesischer Kunst fielen die eingangs erwähnten Zuschläge für die Möbel, aber auch 290.000 € für eine Porzellan-Vase mit Teestaub-Glasur (Lot 1041, Schätzpreis 200.000/300.000 €) und 280.000 € für einen kaiserlichen Weihrauchbrenner aus feuervergoldeter Bronze (Lot 1027, Schätzpreis 180.000/250.000 €). Unter den chinesischen Malereien ragte mit Abstand ein Werk des Qi Baishi (1864-1957) heraus. Die Hängerolle mit Chrysanthemen und Bambus-Motiven brachte 400.000 €, obwohl die Signatur verschrieben und das Bild deshalb nur zugeschrieben war. Aber die chinesischen Kunden sahen das dem damals 93-jährigen Künstler nach und bestätigten mit den Geboten die Echtheit des Werkes (Lot 1187, Schätzpreis 8.000 €).
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