Nachbericht zu
Nachbericht zur Auktion A-107 (12. bis 15. November 2008)
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Presse25.11.2008
In der Schweiz ticken die Uhren besonders genau, doch von einer Krise auf dem Kunstmarkt war auf unserer diesjährigen Herbstauktion wenig zu spüren. Zahlreiche Kunden aus der Schweiz, aber auch aus dem europäischen Ausland und aus Übersee füllten die Galerieräume während der Ausstellungstage und sorgten während der Auktion für einige herausragende Ergebnisse und vor allem für solide Zuschläge in der Breite.
Spitzenlose im Bereich der Internationalen Kunst waren das Bildnis „Femme au metier" von der Spanierin Maria Blanchard-Gutierrez (Lot 497, Zuschlag CHF 85'000.-) und die Genreszene „Barfüssige Bauernmädchen bei der Schuhprobe" (Lot 501) des polnischen Symbolisten Jacek von Malczewski, deren ursprüngliche Taxe auf CHF 80'000.- vervierfacht werden konnte.
Auch bei der Schweizer Kunst konnten die Seismographen kein Beben registrieren. Im Gegenteil: das reizende Aquarell von Albert Anker „Stehendes Mädchen, Kartoffel schälend" (Lot 61) wurde nach regem Bietergefecht für CHF 150'000 zugeschlagen und das Interesse an dem „Alpaufzug" (Lot 50), einem Scherenschnitt von Johan-Jakob Hauswirth, war so gross, dass die Gebote erst bei CHF 60'000 aufhörten. Dieser Zuschlag, ein neuer Weltrekord, zeigt einmal mehr, dass das Auktionshaus Dobiaschofsky auf diesem Gebiet führend ist.
Im Rahmen unserer Freitagnachmittagsauktion „Internationale Kunst" konnten ebenfalls einige bemerkenswerte Zuschläge erzielt werden: das wiederentdeckte Gemälde von Paula Modersohn-Becker „Stehendes Mädchen unter Baum vor Landschaft" (Lot 469) fand erwartungsgemäss bei CHF 70'000 einen privaten Käufer in Deutschland und der Zuschlag für die Bronzeskulptur „Ours blanc" (Lot 524) von François Pompon konnte bei CHF 60'000 an einen Schweizer Sammler erteilt werden.
Einen weiteren Rekord konnte für die Gletscherpartie „La mer de Glace et Grand Jorasse" (Lot 468) des Malers Gabriel Loppé bei CHF 28'000 verzeichnet werden. Dieses Ausnahmetalent hat sich auch einen Namen als Alpinist und Landschaftsfotograf gemacht. Anzumerken ist, dass unser Haus bereits im Mai 2004 für die Gletscherpartie „Sur la mer de Glace à Chamonix" (A-9 8/762) desselben Künstlers einen Rekord bei CHF 24'000 aufgestellt hat.
Herausragende Zuschläge konnten bei der Kunst des 19. Jahrhunderts verbucht werden: so wechselten das genrehafte Interieur „Die besetzte Wiege" (Lot 418) von Adolf Eberle für CHF 32'000 und die Landschaft „Schwarzes Paar in der Baumwollplantage" (Lot 454) von William Aiken Walker für CHF 30'500 die Besitzer. Auch „La cruche cassée" (Lot 433), einem Gemälde von Dominique Hippolyte Holfeld, das dieser in Anlehnung an ein gleichnamiges Werk von Jean-Baptiste Greuze schuf, konnte für CHF 15'000 zugeschlagen werden.
Die Gemälde aus dem 20. Jahrhundert sind in unserem Haus traditionell zahlreich vertreten und warteten mit glänzenden Zuschlägen auf. Eine rege Nachfrage herrschte nach Landschaften französischer Künstler, insbesondere „Scène de rue" (Lot 532, 37'000) von Maurice de Vlaminck und „Cotaux de Mustapha" (Lot 473, CHF 24'000) sowie „L'hiver la Seine est blanche" (Lot 552, CHF 25'000) fanden grosses Interesse. Ebenfalls beliebt waren die Küstenstücke „Hafenpartie von Honfleur mit Seglern" (Lot 528, CHF 22'000) von Maximilien Luce und „Côtes bretonnes" (Lot 477, CHF 10'000) von Paul Madeline.
Weiter sind zu erwähnen die asiatische Komposition „Zwei Legong-Tänzerinnen" von Theo Meier (Lot 556, CHF 20'000) und „Junge Frau am Bistrotisch" (Lot 514, CHF 18'000) von François Gall sowie die Landschaft „Hafenpartie mit Booten" (Lot 529, CHF 14'500) von Jose Guerrero.