Heilbronn
Nachbericht 208. Auktion „Kunst und Antiquitäten“ am 12. Mai 2012
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Presse17.05.2012
Alles Fant-Asiatik! Bieter aus allen Himmelsrichtungen strömten am vergangenen Samstag ins Heilbronner Trappenseeschlösschen und spiegelten damit das reichhaltige und qualitativ hochwertige Angebot der „Kunst und Antiquitäten“ - Auktion wider.
Den Auftakt boten gleich mehrere hochpreisige Zuschläge im Bereich des Jugendstil- Porzellans. Der von Hugo Meisel entworfene seltene Baummarder, der 1921 von der Aeltesten Volkstedter Porzellanfabrik 1921 für die Ausstattung des Leipziger „Porzellan Palais“ gefertigt wurde, beeindruckte gleich mehrere Bieter durch seinen in der Bewegung spannungsgeladenen Ausdruck. Die Großtierplastik (Lot 56, Taxe 7.000-9.000 Euro) erzielte nach einem Bietgefecht am Telefon einen Erlös von 20.300* Euro. Dicht gefolgt von Lot 57, Meisels „Pfeifer“, der für 11.000* Euro den Besitzer wechselte (Lot 57, Taxe 4.500-5.000 Euro). Doch damit nicht genug: Die in sehr kleinen Stückzahlen ausgeführten Großplastiken der Jahreszeiten Figuren „Sommer“ und „Herbst“, ebenfalls meisterlich entworfen von Hugo Meisel, stellen heute eine besondere Seltenheit dar (Lot 58, Taxe 12.000-17.000 Euro). Die weiblichen Allegorien bestechen dabei nicht nur durch ihre Größe von fast 80 cm, sondern verzaubern den Betrachter durch ihren belebten Ausdruck, was ein Gefecht zwischen einem amerikanischen, deutschen und russischen Sammler entfachte. Als Sieger ging der Privatsammler aus Russland hervor, der sich in Zukunft für den stolzen Preis von 35.600* Euro am Anblick der beiden Schönheiten erfreuen darf.
Auch die Ergebnisse des alten Zinns konnten sich sehen lassen. Die Reliefkanne (Lot 406, Taxe 2.000-3.000 Euro) des Meisters Hans Wildt d. Ä. mit antikisierenden Motiven bestehend aus Allegorien und Göttern weckte nicht nur hierdurch göttliche Assoziationen, sondern ebenso durch den erlösten Preis von 10.200* Euro.
Spannungsvoll erwartet wurden die funkelnden Kostbarkeiten der Schmuck-Sparte, die so manches Frauenherz höher schlagen ließen und in ebenso „schönen“ Erlösen resultierten. Ein absolutes Highlight stellte das museumswürdige Art Déco Armband dar, das ein typisches Belegstück für die „Weiße Mode“ ist und durch stilisierte Blüten besetzt mit Achtkant- und Altschliffdiamanten besticht (Lot 430, Taxe 12.000-15.000 Euro). Für 14.000* Euro wechselte diese Kostbarkeit den Besitzer und wird in Zukunft das Herz einer polnischen Dame erfreuen.
Der aus dem Hermannstadt des 16. Jahrhunderts stammende Renaissance-Deckelpokal bot einen gelungenen Auftakt für den Bereich des Silbers. Taxiert mit 10.000 bis 15.000 Euro erzielte der Pokal erwartungsgemäß 12.200* Euro. Das absolute Spitzenlos jedoch, das den höchsten Erlös der Auktion erzielte, war Pierre-Philippe Thomires monumentaler Tafelaufsatz, der um 1810 in Paris entstand (Lot 607, Taxe 70.000-80.0000 Euro). Das herrschaftliche und besonders aufwendig gearbeitete Stück, das jede Tafel zum Glänzen bringt, brachte einen ebenso herrschaftlichen Preis von 90.000* Euro und wird künftig einen deutschen Liebhaber beim festlichen Mahl erfreuen.
Besonders erfolgreich erschloss das Auktionshaus mit der Sparte Asiatika neue zukunftsträchtige Wege. Neben zahlreichen Telefonbietern aus aller Welt zeugten insbesondere viele anwesende Bieter, die den langen Weg aus dem fernen China auf sich nahmen von der Qualität der angebotenen Objekte sowie ein großes Interesse der Online- Bieter. Vornehmlich aus einer deutschen Privatsammlung stammend, belegen die Objekte den über Jahrzehnte gewachsenen, erlesenen Geschmack des Sammlers. Gleich zu Anfang überzeugten die Bronze-Figuren aus Tibet und sorgten für eine spannungsgeladene Atmosphäre und große Steigerungen im fünfstelligen Bereich. So erzielte die seltene Figur des auf einem Thron sitzenden Maitreya (Lot 827) 16.500* Euro und vervielfältigte seinen Schätzpreis ebenso beeindruckend wie die Figur der Vajradhara (Lot 830) mit einem Ergebnis von 14.000* Euro. Nicht ungenannt darf der Buddha Shakyamuni bleiben (Lot 838, Taxe 400-500 Euro), dessen guter Erhaltungszustand sowie feine Ausarbeitung einen deutschen Privatsammler zu 16.500* Euro hinreißen ließ. Ebenso fein gearbeitet, jedoch aus Elfenbein geschnitzt, ist die große, vollplastisch ausgeführte Figur des Guanyin (Lot 868, Taxe 10.000-11.000 Euro), die einem Bieter 11.400* Euro wert war. Absoluter Höhepunkt der asiatischen Offerte war ein Konvolut von fünf Rollbildern (Lot 876), die das Spitzenergebnis von 39.400* Euro einfuhren – Resultat eines regelrechten Bietgefechts zweier Telefonbieter, aus dem ein Sammler aus der Schweiz als Sieger hervorging.
Bis einschließlich 25. Mai 2012 lädt unser Auktionsnachverkauf ein, die eine oder andere Kostbarkeit zu entdecken.
* Der Erlös entspricht dem Zuschlagspreis inkl. des Aufgeldes von 27 Prozent.
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