Ketterer Kunst Nachbericht
Kunstauktion: Von der Klassischen Moderne bis heute
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Presse08.12.2013
München, 7. Dezember 2013, (kk) – Viele Interessenten gingen leer aus, denn der Andrang war so groß wie noch nie. „Wir hatten weit über 1000 Aufträge. Insgesamt wurden 75 Prozent der Objekte verkauft, wovon jedes eine durchschnittliche Steigerung von über 60 Prozent** erfuhr“, so Robert Ketterer. Und weiter: „Die € 100.000-Marke wurde 27 Mal übersprungen, zweimal sogar die € 1.000.000-Marke. Das hervorragende Gesamtergebnis von € 18,6 Millionen* für unsere Herbstauktionen*** übertrifft somit sogar das Top-Ergebnis desselben Zeitraums 2012 um fast 2 Millionen.“
Top 5
€ 1.500.000* Aufruf: € 800.000
Los 329: Max Pechstein – Schrei am Meer
€ 1.140.000* Aufruf: € 580.000
Los 324: Max Pechstein – Lotte mit Kopftuch
€ 500.000* Aufruf: € 210.000
Los 350: Oskar Schlemmer – Figur auf ...
€ 451.000* Aufruf: € 240.000
Los 1246: Georg Baselitz – Der Abgarkopf
€ 305.000* Aufruf: € 95.000
Los 376: Yves Tanquy – Titre inconnu
Die thematischen Schwerpunkte der Auktion waren:
1. Klassische Moderne & Seitenwege der deutschen Avantgarde
2. NACH 1945
3. Zeitgenössische Kunst
Zu 1. Klassische Moderne
Mit dem Erlös von € 1.5 Mio* steht Max Pechsteins Ölgemälde “Schrei am Meer” (Los 329) nicht nur an der Spitze dieser Abteilung, sondern der gesamten Auktion. Ein Unternehmer aus Süd- deutschland sicherte sich das kraftvolle Werk mit dem bildgewordenen Ausdruck von Lebenslust und Freiheit. Sein schriftliches Gebot, das durchaus noch Raum nach oben ließ, verwies die Konkurrenz auf die Plätze.
Gleich auf Rang zwei folgte eine weitere Arbeit desselben Künstlers. Das Porträt seiner Frau “Lotte mit Kopftuch” (Los 324) hatte es besonders einem Sammler aus Norddeutschland angetan, der es gegen Interessenten aus dem Rest des Landes und aus Großbritannien verteidigte. Mit dem Erlös von € 1,14 Mio* sorgte er schließlich fast für eine Verdoppelung des Aufrufpreises.
Acht weitere Arbeiten Max Pechsteins erzielten ebenfalls ausgezeichnete Steigerungen, darunter sein “Fischerhafen in Leba” (Los 340, Aufruf: € 24.000, Erlös: € 78.000*) sowie die sympathische Szene “Im Tanzcafé” (Los 31, Aufruf: € 12.000, Erlös: € 56.0000*), die den Umschlag des Katalogs von Teil II der Klassischen Moderne schmückte. Während das erst genannte Werk gemeinsam mit “Lotte mit Kopftuch” die Reise nach Norddeutschland antritt, wandert die Postkarte mit der farbigen Kreidezeichnung in den Westen der Republik.
Auf Platz 3 der Klassischen Moderne-Auktion behauptete sich Oskar Schlemmer mit seiner sehr gefragten “Figur auf grauem Grund” (Los 350). Ein Sammler aus Süddeutschland setzte sich mit dem Erlös von € 500.000* gegen das gut gefüllte Auftragsbuch und den Saal durch.
Mehr als eine Verdreifachung seines Aufrufs von € 95.000 erzielte Yves Tanquys Ölgemälde “Titre inconnu” (Los 376A), das in das Heimatland des Künstlers ging. Der dortige Handel honorierte die Arbeit mit dem Erlös von € 305.000* und überflügelte damit Bieter aus Deutschland, Irland, Israel, der Tschechischen Republik und Amerika.
Platz 5 teilen sich Gabriele Münters “Blauer Kegelberg” (Los 339, Aufruf: € 140.000) und die “Börsenspekulanten” (Los 360, Aufruf: € 95.000) von Otto Dix, die beide für den stattlichen Erlös von je € 293.000* in deutschen Landen verblieben. Während das Interesse für erstere vorrangig aus der Heimat kam, mischte bei letzterer eine international besetzte Bieterriege mit.
Komplett veräußert, und dies meist mit guten Steigerungen, wurde das üppige Angebot von 14 Werken Ernst Ludwig Kirchners. An erster Stelle steht das Aquarell mit schwarzer Kreide „Stilleben mit Enzian und Türkenbund“ (Los 323), das für € 48.800* an einen Neukunden aus dem fränkischen Raum abgeben wurde.
Im zehnten Jubiläumsjahr der Sonderauktion Seitenwege der deutschen Avantgarde lässt sich sagen, dass das Ziel, das Œuvre der dort vertretenen Künstler einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen und gebührend zu würdigen, mehr als erfüllt wurde. Schließlich war hier jedes Los im Durchschnitt von rund drei Interessenten beboten.
Das große Interesse sorgte dann auch für so außergewöhnliche Ergebnisse, wie sie z.B. von zwei Arbeiten von Karl Hermann Trinkaus erzielt wurden. Während sein „Zeppelin“ (Los 262) mit € 800 startete und bei einem Erlös von € 39.000* landete, glänzte seine ausklappbare Collage „Das große Spiel“ (Los260) sogar mit dem Erlös von € 91.500*, was fast schon einer Verdreissigfachung des Aufrufs von € 3.200 entspricht. In beiden Fällen trug der englische Handel den Sieg davon.
Nicht unerwähnt bleiben sollten u.a.:
347 Kandinsky (Aquarell) Ohne Titel € 180.000 € 231.800*
351 Mappenwerk (Grafik) Bauhaus-Drucke € 90.000 € 170.800*
367 Hofer (Öl) Bauhaus-Drucke Schwarzmond € 90.000 € 164.700*
382 Fini (Öl) L'Entre – deux € 100.000 € 164.700*
366 Kolbe (Bronze) Junges Weib € 52.000 € 140.300*
301 Klinger (Bronze) Athlet € 90.000 € 134.200*
343 Münter (Öl) Blumenbild ... € 47.000 € 128.100*
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