Fördervertrag
St. Matthiaskirche in Soest
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Presse01.10.2012
Aufgrund der undichten Dachdeckung dringt Nässe in den Dachraum der evangelischen St. Matthiaskirche in Soest-Meinigsen und schädigt die Konstruktion. Auch die Turmbekrönung ist betroffen. Nun überbringt Johann Behringer, Ortskurator Paderborn der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), bei einer Baustellenbesichtigung mit Architekt Rolf Remy symbolisch den Fördervertrag über 50.000 Euro für die Reparatur der Dachkonstruktion, die Erneuerung der Dachdeckung und die Instandsetzung der Turmbekrönung. Die Urkunde nimmt im Beisein von Jutta Dewenter von WestLotto vor Ort Pfarrer Dr. Frank Stückemann am Montag, den 1. Oktober 2012 um 16.00 Uhr entgegen.
Erstmals als Matthiaskapelle urkundlich um 1107 erwähnt, stammt der Kernbau der heutigen Matthiaskirche in Soest aus romanischer Zeit. Der Zeitpunkt der Altarweihe wird auf 1178 datiert. Darauf verweist das Siegel des Erzbischofs Philipp von Heinsberg an einem Reliquienkästchen, das man beim Abbruch des steinernen Altars 1898 fand. Die dreischiffige, von einer Flachdecke überspannte, romanische Pfeilerbasilika wurde im Laufe der Zeit mehrfach verändert.
So wurden nach Beendigung der Soester Fehde um 1500 zur Beseitigung der Kriegsschäden der Obergaden und die Decke erneuert und die Seitenschiffe durch Schleppdächer verdeckt. Plünderungen und Brandschatzungen in der Folgezeit führten dazu, dass der bauliche Zustand der Kirche zu Beginn des 19. Jahrhunderts bedenklich war. 1809 baute man den Turm nach Plänen des Soester Stadtbaumeisters Franz Nick auf den alten Fundamenten neu. 1824/1825 folgte die teilweise Erneuerung des Chores. Das südliche Seitenschiff wurde abgebrochen, aber 1981/1982 im Rahmen einer Gesamtinstandsetzung der Kirche rekonstruiert.
Den verputzten Kirchenbau prägen heute hohe Stichbogenfenster und der wuchtige, dreigeschossige Turm mit Spitzhelm. Das rundbogige Nordportal zeigt ein bauzeitliches Tympanon mit einem als Flachrelief gestalteten Standkreuz und Eckpalmetten. Im Inneren prägen das Mittelschiff mächtige Pfeiler, die einst die Flachdecke trugen und seit 1500 von einem gotischen Scheingewölbe überspannt werden. Das nördliche Seitenschiff deckt ein Kreuzgratgewölbe, das Westjoch eine Längstonne mit Stichkappen.
Erwähnenswert sind ein kelchförmiger Taufstein aus der Zeit um 1500 und eine 1498 von Herman Vogel signierte Bronzeglocke. 1877 ersetzte man die spätbarocke Orgel durch eine spätromantische Orgel aus dem 1876 neu gegründeten Betrieb des Barmer Orgelbauers Richard Ibach (1813-1889). Sie blieb original erhalten und stellt eines von nur drei in Westfalen erhaltenen Instrumenten dieser Orgelbauwerkstatt dar.
Die Matthiaskirche in Soest, deren militärische Funktion als Vorposten und Warte der tiefergelegenen Stadt Soest dem Bau auch eine besondere geschichtliche Bedeutung verleiht, ist eines von über 300 Projekten, die die private Denkmalschutz-Stiftung dank individueller Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte, darunter das Bonner Beethovenhaus, Burg Ringsheim in Flamersheim und das Eisenbahnausbesserungswerk in Mühlheim/Ruhr.
Bonn, den 28. September 2012/Schi
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