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Creuzburg

Erneuter Fördervertrag für Liboriuskapelle in Creuzburg, Thüringen

Creuzburg

Am 4. Oktober 2012 um 11.00 Uhr überbringt Erwin Meusel vom Ortskuratorium Eisenach der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), erneut einen Fördervertrag für die Liboriuskapelle. Den Vertrag über 29.900 Euro nimmt Pastorin Susanne-Maria Breustedt entgegen. Damit können die Restarbeiten zur Restaurierung der bedeutenden Wandmalereien in der Kapelle erfolgen.

Von 1223 bis 1225 entstand die romanische Steinbrücke über die Werra, die als älteste Steinbrücke nördlich des Mainz gilt. Seit 1499 bildet die Liboriuskapelle als spätgotischer Bau an der Stelle einer alten Wallfahrtskapelle, den östlichen Kopf der Brücke. Die hoch aufragende Kapelle aus unverputztem Quadermauerwerk gliedern hohe spitzbogige Maßwerkfenster mit gestuften Gewänden und Strebepfeilern mit Blendmaßwerk. 1840-1845 wurde die Eingangsfront der Kapelle restauriert und verändert. Ein Rundfenster im Giebeldreieck schließt heute die Fassade ab, die ein hohes Satteldach überragt.

Das nur zweijochige Innere überspannt ein Netzrippengewölbe auf schlanken Diensten und wird durch Maßwerkfenster beleuchtet. In den 1930er Jahren wurden umfangreiche Wandgemälde freigelegt, die um 1520 Conrad Stebel aus Rotenburg ausführte. Dargestellt sind das Weltgericht, Apostel- und Heiligendarstellungen sowie Szenen aus dem Leben Jesu und aus dem Leben der Heiligen Elisabeth. Ein solch monumentales Bildprogramm ist für Thüringen einmalig. Da die heilige Elisabeth sich häufig auf der nahen Creuzburg aufhielt, fand die Heilige hier besondere Verehrung.

Bei der Sprengung der Brücke 1945 wurde die Kapelle in Mitleidenschaft gezogen und trotz mehrfacher Restaurierungen und Instandsetzungsarbeiten ist der Bau - und insbesondere die Wandmalereien - durch die Folge eindringender Nässe geschädigt. Der "Förderverein Liboriuskapelle Creuzburg" hat es sich nun zur Aufgabe gemacht dieses spätgotische Kleinod zu erhalten.

Die an allen Bauteilen entstandenen baulichen Schäden, Durchfeuchtung und Anobienbefall führten bereits zu einer statischen Gefährdung. Nicht nur die Fundamente waren durchfeuchtet, die Nässe zog im Mauerwerk nach oben und schädigte die unteren Malereifelder. Besonders gravierend war der Zustand des 1933 entdeckten und freigelegten Malereizyklus. In den 50er Jahren wurde die Malerei überarbeitet und mit einem Wasser aufnehmenden Gemäldefirnis belegt, die zu einer fast vollständigen Trübung und Verblassung der Malerei geführt hatte.

Ab 2007 erfolgte nach der Instandsetzung des Dachs und der Außenhülle sowie umfangreichen Analysen und Voruntersuchungen die schrittweise Restaurierung der Malereien. Nach Abnahme des Firnis und der Reinigung erfolgte die Fixierung der Malerei. Die DSD konnte bisher über 140.000 Euro für die Arbeiten zur Verfügung stellen.

Die Liboriuskapelle ist eines von über 400 Projekten, die die private Denkmalschutz-Stiftung dank individueller Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Thüringen fördern konnte.

Bonn, den 4. Oktober 2012/Schi








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