Fördervertrag
Klosterkirche in Thalbürgel
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Presse02.09.2012
Von einer bundesweiten Spendenaktion der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) zugunsten von Klosteranlagen profitiert auch Thalbürgel. Am Sonntag, den 2. September 2012 überbringt um 11.00 Uhr Barbara Schönfelder vom Ortskuratorium Weimar/Weimarer Land der DSD einen Fördervertrag an Pfarrer Eckhardt Waschnewski von der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Bürgel. Damit stehen für die steinrestauratorischen Arbeiten am Vierungsbogen der ehemaligen Klosterkirche weitere 10.000 Euro zur Verfügung. Die Denkmalstiftung beteiligte sich schon 1992 an der Restaurierung der Hochschiffwände.
Von dem ehemaligen, 1133 von Heinrich von Groitzsch gegründeten Benediktinerkloster in Thalbürgel sind heute nur noch die Kirche, ein Rest der Klausur, der baulich mehrfach erneuerte Wirtschaftshof und die Klosterteiche erhalten. Bereits 1525 verließ der Konvent wegen der Unruhen des Bauernkrieges das Kloster. Nach Ende des Aufstandes konnte der Konvent nicht zurückkehren, denn der nun lutherische Landesherr, Kurfürst Johann von Sachsen, behielt den Klosterbesitz ein.
Die einstige Klosterkirche St. Georg wurde vermutlich 1142 begonnen und zu Beginn des 13. Jahrhunderts vollendet. Der Bau zeigt sich bis heute als dreischiffige, spätromanische Pfeilerbasilika. Der Kirchenbau erhebt sich über einem kreuzförmigen Grundriss und wird ergänzt von einer ebenfalls dreischiffigen, zweijochigen Vorhalle im Westen. Nach Osten schließt sich ein in den Grundmauern noch erhaltener gestaffelter Chor mit fünf Apsiden aus der Mitte des 12. Jahrhunderts an. Das Westportal wurde vermutlich 1199 errichtet. Seit 1174 überragen Türme in den Winkeln zwischen Quer- und Mittelschiff den Kirchenbau. Die Anlage verkörpert einen der drei Großbauten der Hirsauer Schule in Thüringen mit dem einzigen benediktinischen Staffelchor in Deutschland.
Nach der Säkularisierung im 16. Jahrhundert verfiel die Klosteranlage, die Kirche wurde jedoch weiterhin von der Gemeinde gottesdienstlich genutzt. 1868 und 1963 erfolgte eine Restaurierung der Kirche. Anfang der 1990er Jahre zeigten sich akute Steinschäden, Steinausbrüche und Risse. Ein mangelhaftes Fugenbild und Steinschäden an den Bauskulpturen vervollständigten das Schadensbild.
Nachdem man die Bauskulpturen am südlichen Obergaden 1992 restauriert hatte, wurde im Jahr 2000 der Turm neu eingedeckt und instandgesetzt ebenso wie das Dach über dem Mittelschiff. Neben der baulichen Instandsetzung begann man die Zukunft der gesamten Klosteranlage zu planen. Nunmehr stehen weitere Arbeiten der Steinmetze und Maurer bei der Restaurierung im Inneren an. Unterstützt wird die Kirchengemeinde bei den Maßnahmen auch vom Förderverein und der Stiftung Kloster Thalbürgel.
Die Klosterkirche St. Maria und St. Georg ist eines von über 400 Denkmalen allein in Thüringen, die die in Bonn ansässige Stiftung aus privaten Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, bisher fördern konnte.
Bonn, den 30. August 2012
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