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Schwäbisch Gmünd

Johanniskirche in Schwäbisch Gmünd

Schwäbisch Gmünd

Für die Sanierungsarbeiten an der Johanniskirche in Schwäbisch Gmünd im Ostalbkreis, insbesondere für die Steinmetz- und Steinrestaurierungsarbeiten, stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) 150.000 Euro zur Verfügung. Den Fördervertrag überbringt Gisela Lasartzyk, DSD-Ortskuratorin Stuttgart, am Freitag, den 29. Juni 2012 um 11.30 Uhr im Beisein von Bezirksdirektor Hans Weller von Lotto Baden-Württemberg und Pfarrer Richard Kloker vor Ort an Klaus Knödler von der katholischen Kirchengemeinde Heilig Kreuz.

Der Legende nach verlor Agnes von Hohenstaufen, die Tochter Kaiser Heinrichs IV. und Gemahlin Herzogs Friedrichs von Staufen, bei der Jagd im Remstal ihren Ehering. In ihrer Verzweiflung gelobte sie, an der Fundstelle des Treuezeichens eine Kirche bauen zu lassen. Der Ring fand sich und Agnes löste ihr Versprechen mit der Gründung der Johanniskirche ein.

Die heutige Johanniskirche ist eine spätromanische Pfeilerbasilika, die zwischen 1220 und 1250 auf den Fundamenten einer früheren, aus dem 12. Jahrhundert stammenden Kirche erbaut wurde. Im 15. Jahrhundert gotisierte man das Bauwerk. Ein gotischer Chor wurde angebaut, die Seitenschiffe erhöht und an der Nord-, Süd- und Westseite fügte man gotische Maßwerkfenster ein. 1429 konnte der gotische Hochaltar geweiht werden. 1706 wurde die Johanniskirche abermals verändert. Diesmal wurde der Innenraum unter anderem mit aufwendigen Stuckarbeiten barockisiert. Die größte bauliche Veränderung geschah jedoch in der Zeit des Historismus, als die Johanniskirche unter der Leitung des Architekten Hermann Steindorff (1842-1917) reromanisiert wurde. Der Chor wurde größtenteils abgetragen und durch einen neoromanischen Chor ersetzt, die Seitenschiffe wurden niedriger gestaltet und die Fenster in die romanische Form zurückgebaut. Ab 1870 wurden alle Wand-, Decken- und Glasmalereien, der Hochaltar, der Seitenaltar, die Ambone und Kirchenbänke, die Westempore und die Orgel neu geschaffen. Die aufwändige Wandmalerei stammt von Carl Dehner aus Rottenburg.

Bis heute beeindruckt der reiche Fassadenschmuck aus Tier-, Fabel- und Pflanzenmotiven sowie der romanische Glockenturm an der nördlichen Chorseite. Der Turm ist in drei Abschnitte gegliedert: von dem quadratischen Erdgeschoss leiten lange Schrägflächen vom rechteckigen in einen quadratischen Grundriss über. Den Abschluss bildet die zweistöckige, achteckige Glockenstube, die von einem Spitzhelm gekrönt wird.

Zu den kostbarsten Ausstattungsstücken der Johanniskirche zählt die schlichte Pfeilermadonna, die sogenannte staufische Madonna, die als eines der wenigen Zeugnisse der Romanik im Innenraum unter dem Chorbogen aufgestellt worden ist.

Die Johanniskirche, die erhebliche Feuchtigkeitsschäden im Dach und im Mauerwerk gefährden, ist nunmehr eines von über 200 Projekten, die die private Denkmalschutz-Stiftung mit Sitz in Bonn dank individueller Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Baden-Württemberg fördern konnte.

Bonn, den 26. Juni 2012/Schi








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    Deutsche Stiftung Denkmalschutz