JOHANN NEPOMUK
JOHANN NEPOMUK SCHÖDLBERGER ARKADISCHE LANDSCHAFT MIT AUFZIEHENDEM GEWITTER
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Presse06.07.2010 - 06.08.2010
Kunstwerk des Monats
Schödlbergers Bilder lassen den Betrachter unweigerlich an die Wetterkapriolen, die unsere Sommer der letzten Jahre begleiten, denken: Wenn sich der Himmel, der eben noch im warmen, gelblichen Sonnenlicht erhellt wurde, plötzlich dunkel färbt, Wolken sich zu phantasievollen Turmgebilden aufbauen, eine schwarze Regenwand in Windeseile heranzurollen droht, das gerade noch spiegelglatte Wasser sich blitzartig zu kräuseln beginnt, ehe noch grössere Wellen entstehen, wenn der Wind in die Bäume fährt, sodass Blätter und Äste zu tanzen beginnen, und durch die Kraft des Sturms nicht nur unsere Kleidung eng an den Körper angepresst, sondern auch unser Gang beschleunigt wird. Und schon mag sich der Himmel wieder lichten, der Luftstrom verebben und die Sonne ihre wärmenden Strahlen ausschicken.
Während die Arkadische Landschaft mit Schloss, Ruine und Brücken durch eine entspannte Atmosphäre gekennzeichnet ist und das Schäferidyll durch nichts irritiert zu werden scheint, ist in der Arkadischen Landschaft mit aufziehendem Gewitter deutliche Unruhe zu spüren, die auch die im Zentrum befindliche Figurengruppe rasch vor dem drohenden Unwetter fliehen lässt.
Beide Bilder gleichen Formats - dass sie als Pärchen geschaffen wurden ist nur zu vermuten - geben zwar unterschiedliche Gegenden wieder und weisen ein anderes Kolorit auf, sie sind jedoch in ihrem Landschaftsaufbau sowie Repertoire sehr ähnlich. Die Gemälde entstanden noch in Wien, kurz vor der ersten Reise des Künstlers nach Italien, und sind der romantisch angehauchten Landschaftsmalerei des frühen 19. Jahrhunderts zwischen Klassizismus und Biedermeier zuzuordnen. Deutlich ist die Anlehnung an die Malerei von Claude Lorrain (1600-1682) und Nicolas Poussin (1594-1665) mit ihren klassizistischen Tendenzen zu spüren, die Johann Nepomuk Schödlberger inspirierte.
Der Maler konnte schon zu Lebzeiten beachtliche Erfolge verzeichnen zu seinen Förderern zählten Kaiser Franz I. von Österreich, König Ludwig I. von Bayern und der Grossherzog von Weimar. Werke des Künstlers befinden sich in zahlreichen österreichischen und deutschen Museen. Die Fürstlichen Sammlungen, die diese Gemälde 2009 bei einer Auktion des Kunsthauses Lempertz in Köln erwerben konnten, sind auch im Besitz einer grossen Zahl von Aquarellen und Druckgrafiken des Wiener Malers.
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