ITALIA ANTIQUA
ITALIA ANTIQUA. Etrusker und Römer in Berlin
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Presse01.07.2010
7. Rom – Gesichter des Imperiums Antike Bildnisse sind nicht als photographisch genaue Abbildungen der Physiognomie zu verstehen. Vielmehr sollte die dargestellte Person ‚charakterisiert’ werden. Bestimmte Bildformeln bezeichnen wichtige Eigenschaften oder die Zugehörigkeit zu einer Familie bzw. Gruppe. Dabei waren Alterszüge wie Falten und schütteres Haar nicht negativ besetzt, sondern vielmehr Zeichen für Erfahrung und Würde. Für ein Staatsamt galten solche Eigenschaften als unabdingbar. Bildnisse konnten ganz unterschiedliche Größe besitzen und aus unterschiedlichsten Materialien gearbeitet sein – von überlebensgroßen Kaiserstatuen aus Marmor (Panzerstatue eines Kaisers mit Kopf des Marc Aurel) oder Bronze über heute selten erhaltene Gemälde auf Holz (Mumienporträt einer reichen Dame) bis hin zu kleinformatigen Porträts auf Münzen, Schmuckstücken oder Edelsteinen. Außerdem konnten sie in Form einer Büste oder Statue in ganz verschiedenen Zusammenhängen aufgestellt werden. In Haus und Grab verbildlichten sie wichtige Familienmitglieder oder dienten der Erinnerung an die Verstorbenen. Staatliche oder religiöse Amtsträger und Mitglieder des Kaiserhauses erhielten Ehrenstatuen, die an öffentlichen Plätzen, etwa auf dem Forum, oder in Heiligtümern aufgestellt waren, oftmals auch in Gruppenkompositionen.