Dachsanierung
Hilfe für Scharounbau in Bochum
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Presse22.09.2011
Karl-Heinz Schlichting vom Ortskuratorium Bochum der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) überbringt am Donnerstag, den 22. September 2011 um 10.30 Uhr einen Fördervertrag über 80.000 Euro für die Dachsanierung der nach Plänen des Architekten Hans Scharoun 1968 erbauten Johanneskirche an Pfarrer Tom Tritschel. Der Vertrag für die dringend notwendige Dachsanierung des Kirchenbaus wurde unter anderem durch eine zweckbezogene Spende der Wüstenrot-Stiftung ermöglicht.
Bereits 1925 entwarf der Architekt Hans Scharoun für die Stadt Bochum ein Rathaus, doch hat die Stadt seinen Wettbewerbsbeitrag nie realisiert. Erst 1968 wurde einer seiner Entwürfe in Bochum umgesetzt, diesmal für eine Kirche. Zwar hatte Scharoun schon während seiner Studienzeit Pläne für Sakralbauten gezeichnet, doch war bis dahin keine seiner Ideen gebaut worden.
Durch eine zufällige Querverbindung zwischen der Familie Schmincke und der Christengemeinschaft Bochum, kam es 1966 zum Bau der Johanneskirche. Die von Scharoun geplante und bis 1968 von Gundolf Bockemühl ausgeführte Kirche verkörpert neben den beiden Schulen in Marl und Lünen das dritte Bauwerk des Architekten im Ruhrgebiet. Dabei ist die Johanneskirche Sharouns einziger, je realisierter Sakralbau, der weiterhin als Kirche genutzt wird.
Die Kirche ist ein niedriger Backsteinbau auf unregelmäßigem Grundriss mit stumpfen Winkeln und mehrfach gebrochenem Zeltdach. Die ursprünglich geplante Kupferdeckung des Daches wurde später durch Asbestschiefer und Bitumenpappe ersetzt.
Ein hohes Traufband trennt das Dach von den Wänden. Die Nordfassade wird im Bereich des Musikraumes durch vereinzelte, auf die Spitze gestellte Dreiecksfenster belichtet. Die leicht nach innen geneigte Südfassade ist als Lichtwand durch diagonale, farblos verglaste Dreiecksfenster mit Stahlprofilen gestaltet.
Südlich an den Altarraum ist die Sakristei angebaut, die von einem Teil des Zeltdaches gedeckt wird. Westlich ist dem Kirchenraum der pavillonartig verglaste Eingangsbereich unter einem Flachdach vorgelagert. Die Dächer sind inzwischen undicht und sollen nun in Kupfer wiederhergestellt werden.
Die Johanneskirche zeigt deutlich nachvollziehbare Parallelen zur Scharoun-Philharmonie in Berlin. Ihr Äußeres wirkt ungewöhnlich durch organische Architekturformen, doch spektakulär wird sie erst im Innenraum. Auch das Innere der Bochumer Scharounkirche hat wie die Philharmonie eine außergewöhnlich gute Akustik. Die Kirche ist ein wichtiges Dokument für das Werk dieses außergewöhnlichen Architekten und daher von überregionaler architektonischer Bedeutung.
Der Scharoun-Bau ist nunmehr eines von über 280 Projekten, die die Bonner Denkmalschutz-Stiftung dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.
Bonn, den 19. September 2011/Schi
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