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Heilmittel für Wiesbadens Drei-Lilien-Quelle

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Massive Schäden an der originalen Wandbekleidung, die Überbauung des vermutlich noch vorhandenen historischen Bodenbelags, eine nicht mehr funktionstüchtige Mechanik und der drohende Verlust des Quellbeckens zwingen zum Handeln. Deshalb überbringen Carla Schulte-Kalms, Ortskuratorin Wiesbaden der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), und deren Vorstandsvorsitzender Professor Dr. Gottfried Kiesow am Montag, den 25. Januar 2010 um 11.30 Uhr einen Fördervertrag über 44.000 Euro für die Restaurierung der Drei-Lilien-Quelle, deren Fassung aus dem Jahr 1908 als eines der wenigen Zeugnisse des reinen Jugendstils in Wiesbaden gilt, an Peter Mikkelsen, den Direktor des Hotels Schwarzer Bock in Vertretung der Eigentümergesellschaft. Möglich wurde der Fördervertrag durch erhebliche zweckgebundene Spenden, die das Wiesbadener Ortskuratorium seit 2008 einwerben konnte. An den umfangreichen Maßnahmen zur Wiederherstellung der historischen Anlage beteiligen sich auch die Mattiaqua Bädergesellschaft, das Landesamt für Denkmalpflege und Rotary Wiesbaden.

An der heutigen Stelle der Drei-Lilien-Quelle wurde 1486 zum ersten Mal ein die vorhandene Thermalquelle nutzendes Badehaus zum "Schwarzen Bock" erwähnt. Als Wiesbaden im 18. Jahrhundert seinen Aufschwung als Kurstadt begann, strebten die ortsansässigen Hoteliers danach, ihren Gästen das heilende Quellwasser in exklusiven und ansprechenden Fassungen und Badeanlagen zu offerieren. 1899 wurde der Schwarze Bock zum Teil abgerissen und das Hotel um einen Anbau erweitert. Mehrere umliegende Quellen, die auf dem Gelände vorkamen, wurden nun zu einer Quelle vereinigt, die zeitgemäß gefasst wurde. Diese neue Quelle erhielt den Namen Drei-Lilien-Quelle und befindet sich auf der Rückseite des heutigen Hotels in einem Gewölberaum, der eigens für die Quelle 1906 ausgebaut und 1908 der Öffentlichkeit übergeben wurde.

Der Raum misst etwa 5 Meter mal 2,80 Meter und besitzt eine mittlere Höhe von 3,65 Meter. Der Raum wird vom Straßenniveau her über eine Natursteintreppe mit gusseisernem Geländer erschlossen. Der Zugang ist heute mit einem neuzeitlichen Stahlgittertor verschlossen. An der Stirnseite des Raumes ist das historische Quellbecken mit Vorrichtungen der Wasserzuleitung in einer bogengefassten Wandnische eingelassen. Der Wandbelag des Raumes besteht aus originalen keramischen Platten, die teilweise zerstört und neuzeitlich ergänzt wurden. Die ursprüngliche Decke wurde nach dem Krieg in Stahlbeton ersetzt. Trotz der Schäden besitzt die Quelle besondere Bedeutung als Zeugnis für den Kur- und Badebetrieb in der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert.

Die Drei-Lilien-Quelle beim Hotel Schwarzer Bock ist eines von über 90 Projekten, die die private Denkmalschutz-Stiftung in Bonn bisher allein in Hessen dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale fördern konnte. Aus den Erträgnissen der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, werden jährlich bundesweit Projekte aus den Bereichen Wohlfahrt, Sport und Denkmalpflege mit rund 50 Millionen Euro unterstützt.

Bonn, den 22. Januar 2010/Schi


Presse






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