Denkmalpflege
Hattrick für den Denkmalschutz
-
Presse13.09.2011
Zum dritten Mal in Folge hat die 2007 gegründete Julius Rohm-Stiftung zu Ehren von Julius Rohm, dem ehemaligen ehrenamtlichen Bürgermeister von Neu-Ulm Restaurierungsarbeiten im Ulmer Münster ermöglicht. Das Ergebnis der jüngsten Arbeiten - die restaurierten Tafelgemälde "Marienlegende" und "Beweinung Christi" - präsentieren die Restauratorin Monika Kneer und Jochen Ansel vom Landesamt für Denkmalpflege am Dienstag, den 13. September 2011 um 9.30 Uhr in der Neithartkapelle des Münsters der Öffentlichkeit. Anwesend sind auch der Stifter, Dr. Julius Rohm, weitere Vertreter des Stiftungsvorstandes, Dekan Ernst Gohl und Dr. Dorothe Trouet von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), die die Julius-Rohm-Stiftung treuhänderisch verwaltet. Die Gemälde wurden in enger Abstimmung mit dem Landesamt, das die Arbeiten auch wissenschaftlich begleitete, gereinigt, lockere Holzteile wurden verleimt sowie tiefe Farbausbrüche sorgfältig aufgefüllt und retuschiert. Danach erhielten die Malschicht und die Rahmenfassung einen schützenden dünnen Naturharzfirnis.
Die zu Beginn des 16. Jahrhunderts entstandenen Tafelbilder wurden von der Ulmer Patrizierfamilie Neithart in Auftrag gegeben. Die "Marienlegende" wird dem Ulmer Maler Jörg Stocker zugeschrieben und gibt sieben Szenen aus dem Marienleben wieder - darunter die Geburt, Verkündigung und Himmelfahrt Mariens -, die um eine sogenannte Deesisgruppe angeordnet sind. Als Deësis bezeichnet man die mittelalterliche Darstellung des am jüngsten Tags zu Gericht sitzenden Christus. Die "Beweinung Christi" stellt Maria und Johannes bei der Grablegung des Heilands dar. Um die Hauptszene herum sind im Halbkreis die 14 Nothelfer angeordnet. Beide Renaissance-Tafeln ließen die Neitharts, die als Stifter die Gemälde rahmen, für die verstorbenen Mitglieder ihrer Familie anfertigen. Sie zeichnen sich durch ihre hohe Qualität sowie ihre detailfreudige und lebendige Darstellungsweise aus.
Dank der treuhänderisch von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) verwalteten Julius Rohm-Stiftung stehen nach dem Willen des Stifters kontinuierlich Mittel für die Restaurierung und Pflege des Ulmer Münsters sowie der Kirche St. Johann Baptist in Neu-Ulm zur Verfügung. Dort wurde nach der Instandsetzung der Auferstehungskapelle der Kirche eine vorbereitende Untersuchung durchgeführt, die die Grundlage für die weiteren Restaurierungsarbeiten darstellt.
Die Julius-Rohm-Stiftung ist eine von über 200 Treuhandstiftungen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, die inzwischen zu einem wichtigen Instrument in der Denkmalpflege geworden sind. Die dauerhafte Unterstützung der Denkmallandschaft in Deutschland entwickelt sich in Anbetracht knapper öffentlicher Kassen zu einem wichtigen Förderinstrument, das bereits jetzt aus der Denkmallandschaft nicht mehr wegzudenken ist. Die DSD fördert das Stiftungskonzept mit einem eigens eingerichteten Stiftungszentrum.
DSD Julius Rohm Stiftung KontoNr. 1027758239 SEB Bank Bonn, BLZ 38010111 (Verwendungszweck: Spende bzw. Zustiftung bitte angeben)
Bonn, den 8. September 2011
-
16.10.2022Am 16. Oktober 2022 findet der 5. Europäische Tag der Restaurierung statt. Bundesweiter Auftakt...
-
ZKAM wurde vom Verband Schweizerischer Antiquare und Restauratoren VSAR ins Leben gerufen. Unter...
-
Zum Gedenken an die ehemalige Chefrestauratorin des Grünen Gewölbes Im Spätsommer 2006 haben wir...
-
13.09.2011Presse »