Oldenburg
Gulfhaus der Osterburg in Krummhörn-Groothusen
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Presse12.06.2012
Dörte Lossin, Ortskuratorin Oldenburg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), überbringt am Mittwoch, den 12. Juni 2012 nach einer Führung durch das Denkmal um 14.00 Uhr einen Fördervertrag über 15.000 Euro für die Dachsanierung des Westflügels am Gulfhaus der Osterburg in Krummhörn-Groothusen im Landkreis Aurich an den Eigentümer Enno Kempe. Für die Maßnahmen stehen neben den Mitteln der DSD auch weitere vom Land, der ten-Doornkaat-Koolmann-Stiftung und der EU bereit.
Besiedelt wurde die Krummhörn bereits in der Steinzeit. Der aus dem Plattdeutschen erwachsene Name bedeutet "Krumme Ecke". Er deutet auf die um 800 tief ins Land eindringenden Buchten hin, die "krumme" Gebiete bildeten. Um sich vor dem hoch anstehenden Grundwasser und vor Sturmfluten zu schützen, schütteten die Menschen Hügel auf, die sogenannten Warften, auf denen sie ihre Behausungen errichteten. Diese Technik wurde jahrhundertelang beibehalten und erst aufgrund der modernen Eindeichungsmöglichkeiten aufgegeben.
Zur Entwässerung des Landes nutzte man die sogenannten Tiefs. Man vertiefte die natürlichen Ablaufrinnen und schnitt gerade verlaufende Kanäle in die Landschaft.
Der während der Völkerwanderung aufgegebene Landstrich wurde ab dem 8. Jahrhundert von den Friesen neu besiedelt. Der fruchtbare Boden bot ausreichend Auskommen für eine sich entwickelnde wohlhabende bäuerliche Gesellschaft.
Die Osterburg in Krummhörn ist eine hochmittelalterliche Burg am Ende des ostfriesischen Dorfes Groothusen in einem teils parkähnlichen Gehölz. Der älteste Teil der heutigen Dreiflügelanlage ist das Steinhaus aus dem Jahre 1509, in dem sich auch Reste der vormaligen dem Ort den Namen gebenden Burg eingearbeitet finden. Um 1550 baute man an der Nordostecke des Steinhauses einen kurzen Seitenflügel an, dem gegenüber 1707 ein Wirtschaftsflügel folgte. Das somit wie eine Dreiflügelanlage erscheinende Bauwerk wird von einer Gräfte umgeben und mittels einer Brückenanlage erschlossen.
Die 1707 errichtete Gulfscheune gehört heute zu den ältesten Vertretern ihrer Art. Eine undichte Dachdeckung mit teilweise beschädigten Dachziegeln führte zu feuchtigkeitsbedingten Schäden an der Tragkonstruktion, die jetzt beseitigt werden sollen.
Die Osterburg in Krummhörn ist somit eines von über 260 Projekten, die die Denkmalschutz-Stiftung dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte. Dazu gehören auch Burg Hinta in Hinte, die Mennonitenkirche in Norden und das Kloster in Ihlow.
Bonn, den 9. Juni 2012
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