Resultate der 407. Kunst- und Antiquitätenauktion

Cornelis Springers Ansicht der „Oudezijdskapel am Zeedijk" in Amsterdam, Mitte des 17. Jahrhunderts in Öl auf Holz gemalt, wurde das teuerste Objekt der 407. Kunst- und Antiquitätenauktion, die am 2./3. April 2008 bei Nagel in Stuttgart stattfand. Ein telefonisch bietender holländischer Kunde übernahm das signierte und „1880" datierte Gemälde bei einem Zuschlag von 205.000 € (Maße 63 x 48 cm, Schätzung 150.000 €).

Das kleinformatige Seestück des Cornelis Claesz. van Wieringen (vor 1580-1633) dagegen war das Highlight der Altmeisterabteilung. Es ging bei 65.000 € ebenfalls in seine Heimat zurück (Maße 19 x 28,5 cm, Schätzung 6.500 €). Zwei kleine Halbfigurenbilder des dornengekrönten Christus und der Schmerzensmutter, ursprünglich durch Scharniere zu einem Diptychon verbunden, waren auch sehr gefragt. Die um 1480/90 entstandenen Tafeln eines südwestdeutschen Meisters kamen durch deutsches Telefongebot auf 41.000 € (jeweils 27,5 x 19 cm, Schätzung 15.000 €). Das Bildnis eines Edelmannes, aus dem Kreis des Anthonis Mor, wurde bei 33.000 € zugeschlagen (Schätzung 8.000 €).

Die in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts in Nordfrankreich entstandene Skulptur eines Muttergottes aus Eiche wurde bei 120.000 € vom internationalen Handel übernommen (Höhe 160 cm, Schätzung 50.000 €).

Bei den Uhren engagierte sich ein privater Kunde erfolgreich für die außergewöhnliche Sägeuhr mit Kalendarium (auf dem Ziffernblatt „von Mathäus Honer Spaichingen") und für eine französische Pendule. Die deutsche Sägeuhr im Nussbaumgehäuse bewilligte er 26.000 € (Schätzung 15.000 €), für die feuervergoldete Pendule „au bon Sauvage" 30.000 € (18.000 €).

Ein heftiges Bietgefecht entwickelte sich auch bei Aufruf eines bedeutenden Rokoko-Armlehnsessels der Gebrüder Hoppenhaupt aus Potdam. Das um 1750/60 geschnitzte, gravierte und polimentvergoldete Sitzmöbel des friderizianischen Rokoko wurde bei stolzen 84.000 € zugeschlagen - allerdings nur unter Vorbehalt. Die Eigentumsverhältnisse müssen erst noch geklärt werden (25.000 €).

Ingesamt wurden mit dieser Auktion 2,6 Mill. € erzielt (Zuschlagsumme ohne UV-Zuschläge und mit 33 % Käuferaufgeld).

Beate Kocher-Benzing
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