Glückliche Hei
Glückliche Heimkehr: Das Gemälde „Ebene mit Windmühlen“ von Jan Brueghel dem Älteren
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Presse22.01.2008
kehrt nach über 60 Jahren wieder in die Gemäldegalerie Alte Meister zurück
Wie die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden bereits mit ihrer Pressemitteilung 58/07 vom 6. Dezember 2007 bekannt gaben, bestätigte das Oberlandesgericht Antwerpen nach einem sechsjährigen Rechtsstreit den Eigentumsanspruch der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden an dem Gemälde „Ebene mit Windmühlen", Galerie - Nr. 886, von Jan Brueghel dem Älteren (1568-1625). Das Gemälde war 1708 für die Gemäldegalerie Alte Meister erworben worden und ist in deren Inventar seit 1722 verzeichnet. Das Bild kommt jetzt nach über 60 Jahren zurück nach Dresden und wird am 24. Januar der Presse vorgestellt. Anschließend kann es die Öffentlichkeit bis auf Weiteres im ersten Obergeschoss der Gemäldegalerie Alte Meister, im Raum 111 sehen. Es wird dort vorerst in einer Vitrine verwahrt, da es noch nicht gerahmt ist.
Jan Brueghel d.Ä., der zu den großen Erneuerern der flämischen Landschaftsmalerei im beginnenden 17. Jahrhundert zählt, malte das Bild vor beinahe 400 Jahren. Das auf 1611 datierte Gemälde, entstammt der bedeutendsten Entwicklungsphase seiner Landschaftsmalerei. Der Künstler hat mit der „Ebene mit Windmühlen" einen Landschaftstyp geschaffen, der innerhalb dieser Bildgattung den krönenden Abschluss einer rasanten Entwicklung bildet.
Das Gemälde
Bilddaten
Jan Brueghel der Ältere
„Ebene mit Windmühlen"
Eichenholz, 26,5 x 37,5 cm
Inv.-Nr. 886 Gemäldegalerie Alte Meister
Jan Brueghel d. Ä., einer der großen Erneuerer der flämischen Landschaftsmalerei im beginnenden
17. Jahrhundert, malte das Bild vor beinahe 400 Jahren. Das auf 1611 datierte Gemälde, entstammt der bedeutendsten Entwicklungsphase seiner Landschaftsmalerei. Der Künstler löste sich in diesen Jahren von den herkömmlichen, manieristischen Kompositionsmustern in der Landschaftsdarstellung und entwickelte die Gattung in Werken wie der Dresdener Mühlenebene zur sogenannten Flachlandschaft mit niedrigem Horizont, die eine Gliederung in voneinander getrennte Bildgründe nicht mehr kennt. Tiefenräumlichkeit entsteht in diesem Landschaftsbild durch die Anordnung sich wiederholender, perspektivisch verkleinernder Motive wie der Mühle und den von der unteren Bildkante geradlinig auf den Horizont hinführenden Fahrweg. Jan Brueghel d. Ä. hat mit der „Ebene mit Windmühlen" einen Landschaftstyp geschaffen, der innerhalb dieser Bildgattung den krönenden Abschluss einer rasanten Entwicklung bildet. Die Wiedergewinnung des verloren geglaubten, einzigartigen Kunstwerkes für die Dresdner Gemäldegalerie Alte Meister ist ein Ereignis, das für die Kunstwelt weit über Dresden hinaus von großer Bedeutung ist.
Verlust und Wiedergewinn: die wechselvolle Geschichte des Bildes
Bereits 1708 erwarben die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden die „Ebene mit Windmühlen". Seit 1722 ist es im Inventar der Gemäldegalerie Alte Meister vermerkt. Während des Zweiten Weltkriegs ging es verloren und zählt seitdem zu den über 500 Kriegsverlustbildern.
Nach einem mehr als sechs Jahre dauernden Rechtsstreit kehrt das Gemälde „Ebene mit Windmühlen" von Jan Brueghel dem Älteren, dem Sohn des berühmten Pieter Brueghel , nun endlich in die Gemäldegalerie Alte Meister zurück. Anders als der Hauptteil der Gemäldebestände, fand es 1955 nicht den Weg aus der UdSSR zurück nach Dresden. Als „vermisst" wurde es daher auch 1963 in Hans Eberts Dresdener Verlustkatalog publiziert und abgebildet. Das Gemälde blieb verschollen, bis es 1982 zum ersten Mal in einer Westberliner Galerie auftauchte und ein weiteres Mal 1989 auf dem amerikanischen Kunstmarkt gesichtet wurde. Die bereits damals unternommenen Versuche zur Wiedererlangung des Gemäldes blieben leider erfolglos, da es sofort wieder in der Anonymität verschwand. Im Sommer 2001 gelang es schließlich der belgischen Polizei, das Gemälde beim Versuch des Weiterverkaufs in Antwerpen sicherzustellen. Die Staatsanwaltschaft beschlagnahmte es und ließ es im Museum der Schönen Künste in Antwerpen verwahren. Der damals begonnene Zivilrechtsstreit mit dem unrechtmäßigen Besitzer, einem Anfang der 1980er Jahre aus der UdSSR (Ukraine) in die USA emigrierten Musiker mit US- und niederländischer Staatsbürgerschaft, wurde durch das Urteil des Antwerpener Oberlandesgerichtes vom 3. Dezember 2007 auch in zweiter Instanz mit einem umfassenden Erfolg für die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden entschieden. Das ursprünglich eröffnete Strafverfahren wurde aus formellen Gründen eingestellt Das Gemälde kehrt nun nach einer über 60jährigen Irrfahrt durch mehrere Staaten Europas und die USA in die Dresdener Gemäldegalerie Alte Meister zurück, deren Eigentums- und Besitzanspruch an diesem Kunstwerk laut Urteil vom 3. 12. 2007 zu keinem Zeitpunkt erloschen war.
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Dr. Stephan Adam
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