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Niederzissen

Gedenktafel für die ehemalige Synagoge in Niederzissen

Niederzissen

Für die renovierte ehemalige Synagoge in Niederzissen im Kreis Ahrweiler überbringt Erich Engelke, Ortskurator Koblenz-Mittelrhein der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), am Dienstag, den 2. Mai 2012 um 10.00 Uhr im Beisein von Thomas Kirsch von Lotto Rheinland-Pfalz eine Bronzeplakette an Ortsbürgermeister Richard Keuler. Mit dem Hinweis "Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale" wird so auch nach den Baumaßnahmen an vorbildlichen Projekten das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der GlücksSpirale sichtbar bleiben und zu weiterer Unterstützung motivieren. Die DSD beteiligte sich 2010 an der Gesamtsanierung der kürzlich eröffneten Erinnerungs- und Begegnungsstätte mit 70.000 Euro.

Die ehemalige Synagoge von Niederzissen ist ein kleiner Saalbau mit Satteldach und Rundbogenfenstern. Sie wurde 1841 errichtet und 1938 geschändet. Von 1948 bis 1997 wurde das umgebaute Gotteshaus als Schmiede genutzt. Ungeachtet der starken Veränderungen und Erweiterungen des Bauwerks im Lauf der Jahre, blieben vom Ursprungsbau doch Reste der östlichen Fenster, der Frauenempore, der Nische für den Toraschrein sowie der Wand- und Deckenbemalung erhalten. Auch Reste der Ausstattung können heute besichtigt werden, darunter Torarollen, Briefe, Kleidungsstücke und Gebetsriemen. Außerdem entdeckte man auf dem Dachboden zahlreiche Schriften aus dem 18. und 19. Jahrhundert.

Bis 1997 wurde das Gebäude nur notdürftig instandgehalten. Verformungen im Dachstuhl und Mauerwerksrisse waren die Folge, zudem war das Mauerwerk im Sockelbereich durchfeuchtet. Der Innenraum machte am Ende einen völlig verwahrlosten Eindruck. Auf Initiative des 2007 gegründeten Kultur- und Heimatvereins Niederzissen e.V. erwarb die Gemeinde das leerstehende Gebäude, um es dem Verein zur Aufarbeitung der Geschichte des ehemals bedeutsamen jüdischen Lebens in Niederzissen zur Verfügung zu stellen. Die Ergebnisse können nun in diesem "Haus der Kultur" museal dargestellt werden. Zudem soll das Gebäude als Heimatmuseum mit Wechselausstellungen zur Heimatgeschichte, Archäologie und Kunst genutzt werden, aber auch als Ort für kleinere Konzerte, Gesprächsrunden und Veranstaltungen sowie als Vereinshaus.

Die ehemalige Synagoge in Niederzissen ist eines von über 110 Projekten, die die 1985 gegründete Denkmalschutz-Stiftung in Bonn dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Rheinland-Pfalz fördern konnte. Dazu gehören im Kreis Ahrweiler auch die Pfarrkirche St. Marien in Bad Breisig, der Rolandsbogen in Remagen und die Mallet-Dampflokomotive in Brohl-Lützing.

Bonn, den 30. April 2012/Schi








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  • Niederzissen Friedhof, Das Eingangstor  © alemannia-judaica.de
    Niederzissen Friedhof, Das Eingangstor © alemannia-judaica.de
    Deutsche Stiftung Denkmalschutz