Gartenträume a
Gartenträume auch am Schloss Stolberg
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Presse07.09.2010
Das erfolgreiche Tourismusprojekt "Gartenträume - Historische Parks in Sachsen-Anhalt" wird schon bald auch eine Station in Stolberg/Harz bekommen. Die Südterrasse von Schloss Stolberg soll in der Form des frühen 20. Jahrhunderts bis Anfang 2011 wiederhergestellt werden. Neben der Sanierung des barocken Pavillons, der Wiederherstellung eines Wasserbeckens sowie anspruchsvollen Treppen- und Maueranlagen werden repräsentative Neupflanzungen in Hecken und Stauden durchgeführt. Die Gesamtmaßnahmen werden vom Land Sachsen-Anhalt mit einer Million Euro unterstützt.
Mit der Aufnahme des Schlossgartens in das im Jahr 2000 ins Leben gerufene Projekt "Gartenträume" wird Schloss Stolberg in einen illustren Kreis von bedeutenden Parkanlagen des Landes Sachsen-Anhalt aufgenommen. Die "Gartenträume" erfreuen sich zunehmender Beliebtheit in der Bevölkerung des Landes und bei touristischen Besuchern. Sie sind wohl das erfolgreichste Gartennetzwerk Deutschlands. Dazu zählen neben dem Barockgarten Hundisburg, den Klostergärten von Drübeck, den Schlossgärten in Wernigerode und Blankenburg etwa auch das Rosarium Sangerhausen und das Dessau-Wörlitzer Gartenreich. Mit dem Projekt soll das gartenkulturelle Erbe in Sachsen-Anhalt wiederentdeckt, wiederhergestellt und touristisch vermarktet werden. Nach den Angaben der Betreiber der Gärten und Parks zufolge besuchten allein 2007 knapp 1,9 Millionen Gäste die Gärten und Parks der "Gartenträume". Die bisher ausgewählten 40 Parkanlagen stehen stellvertretend für die rund 1.000 Gartendenkmale in Sachsen-Anhalt.
Schloss Stolberg liegt auf einem Berg zwischen dem Lude- und dem Kalten Tal und war seit dem 12. Jahrhundert Sitz des Grafengeschlechts von Stolberg bzw. Residenz der späteren Fürsten zu Stolberg-Stolberg. Vermutlich gab es die Burg schon im 10. Jahrhundert als annähernd quadratische Kernburg mit einer nach Nordwesten sich anschließenden Vorburg. Umgebaut wurde das Schloss in der Renaissance durch den Hallenser Baumeister Andreas Günther. Der zu dieser Zeit errichtete Süd- bzw. Fürstenflügel führte die einzelnen älteren Gebäudeteile zu einer geschlossenen dreiflügeligen Anlage zusammen. Zur barocken Residenz wurde das Schloss im 17. Jahrhundert. Im 19. Jahrhundert wurde - neben der Ausstattung einzelner fürstlicher Gemächer - die vorher barock gestaltete Südterrasse zu einem kleinen Landschaftspark mit Kurpavillon verändert. In den 30er Jahren erfolgte eine Umgestaltung dieses Bereichs zu einem formalen Garten der Frühmoderne, der als gartenkünstlerisch wichtiges Zeugnis dieser Epoche gilt.
Schloss Stolberg, das 2002 von der DSD ins Eigentum übernommen wurde, zählt zu den über 470 Projekten, die die Bonner Denkmalschutz-Stiftung, die 2010 ihr 25-jähriges Jubiläum feiert, dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Sachsen-Anhalt fördern konnte.
Bonn, den 6. September 2010/Schi