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Fördervertrag für die Hoetger-Skulpturen auf der Mathildenhöhe

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An der Beseitigung der witterungsbedingten Schäden an den Natur- und Gußsteinen der Hoetger-Sulpturen auf der Mathildenhöhe in Darmstadt beteiligt sich auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD). Der entlastende Fördervertrag in Höhe von 40.000 Euro erreicht Nikolaus Heiss vom Kulturamt der Stadt Darmstadt in diesen Tagen. Bereits am Freitag, den 9. September 2011 um 12.00 Uhr würdigt Oberbürgermeister Jochen Partsch bei einem Pressetermin im Platanenhain die Förderung und sichert die für einen langfristigen Erhalt der wertvollen Steinfiguren notwendige Nachsorge zu. Zudem wird am Freitag Nikolaus Heiss die anstehenden Maßnahmen erläutern und Restaurator Hans Michael Hangleiter mit Interessierten eine Ortsbesichtigung durchführen.

Darmstadt, einst Verwaltungssitz der Obergrafschaft Katzeneln-bogen, war von 1568 bis 1806 Residenz der Landgrafen von Hessen-Darmstadt und bis 1919 Hauptstadt des Großherzogtums Hessen. In dieser Zeit gründete der Großherzog Ernst Ludwig die Künstlerkolonie, die Darmstadt zu einem Zentrum des Jugendstils machen sollte. Die Mathildenhöhe, die höchste Erhebung Darmstadts, war bereits im 19. Jahrhundert Gartenanlage des großherzoglichen Hofes und wurde 1833 zu einem Englischen Landschaftspark umgestaltet. Benannt war der Garten nach Mathilde Karoline Friederike von Wittelsbach, der Gemahlin Großherzogs Ludwig III.

Die Anlage dominiert der von Architekt Joseph Maria Olbrich 1906 errichtete Hochzeitsturm, der heute das Wahrzeichen Darmstadts ist. Den Platanenhain in der großherzöglichen Parkanlage hatte man bereits 1830 angelegt. Nun gestaltete ihn 1914 der Bildhauer Bernhard Hoetger mit Plastiken und Reliefs aus, die den Kreislauf des Lebens, das "Werden und Vergehen", künstlerisch beschreiben. Den Mittelpunkt des Skulpturenparks bildet ein für das Grab der Malerin Paula Modersohn-Becker entworfenes Monument, das eine sterbende Mutter mit ihrem Kind auf dem Schoß zeigt. Die Gruppe positionierte der Künstler auf einer von fünf stilisierten Löwen-skulpturen getragenen Platte. Desweiteren finden sich zwei Reliefwände zum Thema "Frühling" und "Sommer", die das werdende Leben stilisieren, sowie zwei Reliefs zu "Schlaf" und "Auferstehung", die auf den Tod und das beginnende Leben verweisen. Je zwei Schakalvasen zu beiden Seiten der Mutter-Kind-Figur zitieren die ägyptische Mythologie. Es handelt sich um das größte zusammenhängende und noch original erhaltende skulpturale Werk Hoetgers, dem im Zusammenhang mit der architektonischen Ausgestaltung der Mathildenhöhe nationale Bedeutung zu gesprochen wird. Insgesamt besteht das Figuren-ensemble aus mehr als vierzig skulpturalen Objekten und vier vergoldeten Ziergittern. Die Skulpturen bestehen Lavatuff, Muschelkalk, Gusstein, Bronze und Schmiedeeisen.

Die Hoetger-Skulpturen auf der Darmstädter Mathildenhöhe sind nunmehr eines von über 100 Projekten, die die private Denkmal-schutz-Stiftung in Bonn seit ihrer Gründung 1985 allein in Hessen dank privater Spenden und Mitteln der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, fördern konnte. Dazu gehören auch Haus Paepke in Hofgeismar, die Jacobikirche in Rotenburg an der Fulda und der Alte Friedhof in Bad Arolsen.

Bonn, den 9. September 2011








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  • Sponsoren sichern die Konservierung des Skulpturengartens von Bernhard Hoetger im Platanenhain auf der Mathildenhöhe. © www.darmstadt.de
    Sponsoren sichern die Konservierung des Skulpturengartens von Bernhard Hoetger im Platanenhain auf der Mathildenhöhe. © www.darmstadt.de
    Deutsche Stiftung Denkmalschutz