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Denkmalschutz

Fördervertrag für die Bergkirche in Osnabrück

Denkmalschutz

Am Sonntag, den 3. Juli 2011, um 11.15 Uhr überbringt Heike Knöpke, Ortskuratorin Osnabrück der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) in der Friedenskirche, Klöntrupstraße 6 im Zentrum von Osnabrück einen Fördervertrag in Höhe von 20.000 Euro für die Restaurierung der Wandmalereien in der evangelisch-reformierten Bergkirche an Pastor Steffen Tuschling, zugleich Vorsitzender des Kirchenrates. An den Maßnahmen beteiligen sich neben der DSD auch das Land, zwei regionale Stiftungen, der Landschaftsverband und der Kirchbauverein mit größeren Summen.
Der Berliner Architekt Otto March erbaute die evangelisch-reformierte Bergkirche 1893 in neuromanischen Formen. Sein Entwurf für eine reine Predigtkirche orientierte sich dabei am "Wiesbadener Programm". Das Gotteshaus, der erste Kirchenbau der reformierten Gemeinde in Osnabrück, liegt am östlichen Hang des Westerberges. Das Äußere des massiven Werksteinbaus prägen seine einfachen Grundformen und der in die Seitenfassade eingestellte Kirchturm. Ungewöhnlich für die Erbauungszeit ist das Zusammenführen der verschiedenen gemeindlichen Funktionsbereiche in ein zusammenhängendes bauliches Ensemble.

March konzipierte den Bau als Hallenkirche. In der Mitte unter der eingestellten Orgelempore positionierte er die Kanzel. Der östliche Abschluss über der Empore bildet ein Bogenfeld. Gefasst wird der Raum durch die dreiseitig umlaufende Empore, die den Übergang herstellt zu der dreiteiligen Deckenkonstruktion, die ein Mittelschiff und zwei Seitenschiffe andeutet. Den Innenraum reformierter Kirche hielt man in der Regel weiß getüncht, damit nichts von Wort und Predigt ablenke. Doch Marchs Bauwerk wich von dieser Regel ab. Er hielt es zwar im wesentlichen monochrom hell, doch den oberen Abschluss der Orgelempore fasste er farbig. In sieben Segmenten finden sich hier die Symbole der vier Evangelisten und anderer religiöser Themen. Auch schablonierte Friese mit floralen Mustern und einen Schriftzug an der Kanzelwand setzte March als Gestaltungselement ein. Mit den Worten des seinerzeitigen Kirchenvorstands: "Bei größter Einfachheit vermeidet der March'sche Entwurf die oft den reformierten Kirchen vorgeworfene Anspruchslosigkeit." In den 1950er Jahren hat man diese Malereien bei der Beseitigung von Kriegsschäden übermalt. Sie werden nun wieder freigelegt und restauriert.

Die Bergkirche ist somit eines von über 230 Projekten, die die private Bonner Denkmalschutz Stiftung dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale allein in Niedersachsen fördern konnte. Dazu gehören in diesem Jahr auch das Sanatorium Dr. Barner in Braunlage, der Schlosspark Destedt in Cremlingen und das ehemalige Kornhaus in Einbeck.

Bonn, den 1. Juli 2011/Schi








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