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Schramberg

Förderung der Villa Junghans in Schramberg

Schramberg

Die von der Stadt Schramberg als Hotel verpachtete Villa Junghans in Schramberg im Landkreis Rottweil wird seit den 1980er Jahren in kleinen Schritten saniert. Bisher konnten jedoch aufgrund mangelnder Finanzen nicht alle notwendigen Restaurierungsmaßnahmen durchgeführt werden, so etwa müssen noch die Putzschäden im Inneren behoben werden oder auch die Risse und Abplatzungen an den Deckengemälden. Für deren Restaurierung sowie die Instandsetzung der Türen und Holzverkleidungen stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) nun 15.000 Euro zur Verfügung. Den Fördervertrag überbringt Dr. Gerold Jaeger, DSD-Ortskurator Neckar-Alb, am Dienstag, den 12. Juni 2012 um 17.00 Uhr vor Ort im Beisein von Bezirksdirektor Manfred Stock von der Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg an Oberbürgermeister Thomas Herzog.

Schramberg im mittleren Schwarzwald ist die zweitgrößte Stadt im Landkreis. Erstmals 1293 erwähnt, erlangte der Ort 1547 das Marktrecht, aber erst 1867 das Stadtrecht. Im 19. Jahrhundert wurde Schramberg bekannt durch die Produktion von Steingut, Strohwaren und Emaille. 1861 gründete Erhard Junghans hier seine Uhrenfirma, die rasch zum größten Arbeitgeber der Stadt avancierte. Als der Gründer 1870 starb, übernahm seine Witwe Luise die Firmenleitung, die sie 1875 an die Söhne Erhard und Arthur verkaufte. Seit 1890 ist der achtstrahlige Stern das Markenzeichen des Unternehmens. 1903 war Junghans mit 3000 Beschäftigten und einer Produktion von über drei Millionen Uhren pro Jahr der größte Uhrenhersteller der Welt.

Die Villa des Uhrenfabrikanten Erhard Junghans der Jüngere entstand, umgeben von einem großen englischen Landschaftsgarten, 1885/1886 nach dem Vorbild italienischer Renaissancevillen im Stil des neoklassizistisch geprägten Historismus auf einem eigens angelegten Plateau in Halbhöhenlage über der Fünf-Täler-Stadt. Architekt des zweigeschossigen, reich gegliederten Klinkerbaus war Karl Leibbrand. Er betonte die Gebäudeecken durch Sandsteinquaderungen, komponierte eine reiche Dachlandschaft und verzierte die Fassaden mit Balkonen, Terrassen, Balustraden, Erkern und Türmen. Kunstschmiedearbeiten bestimmen das äußere Erscheinungsbild des Bauwerks. Im Inneren finden sich kostbare Holzdecken, Parkettböden und Wandverkleidungen, aber auch wertvolle Deckenmalereien.

Die Villa Junghans ist nunmehr eines von über 200 Projekten, die die 1985 gegründete Denkmalschutz-Stiftung dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Baden-Württemberg fördern konnte.

Bonn, den 9. Juni 2012








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