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Görlitz

Evangelischen Frauenkirche in Görlitz

Görlitz

Am Samstag, den 17. Dezember 2011 um 11.00 Uhr lädt der geschäftsführende Pfarrer Christian Bochwitz für den Gemeindekirchenrat der Evangelischen Innenstadtgemeinde Görlitz anlässlich des Sanierungsabschlusses der evangelischen Frauenkirche zu einem Festakt in das Gotteshaus ein. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) hat die Sanierungsmaßnahmen zwischen 2005 und 2011 in sieben Verträgen mit insgesamt über 190.000 Euro unterstützt. Nach der Andacht mit Generalsuperintendent Martin Herche erläutert Margrit Kempgen den Gästen die Baugeschichte der Frauenkirche. Danach werden Grußworte vorgetragen. Die Veranstaltung klingt ab 12.30 Uhr mit einem Imbiss und der Möglichkeit zur Besichtigung aus.

Im frühen 11. Jahrhundert wird das an der Neiße gelegene Gorelic erstmals erwähnt. Der Lage am Schnittpunkt der "Via regia" und der "Böhmischen Straße" verdankt die Stadt ihren raschen Aufstieg zu einem bedeutenden Handelspunkt. Die als Sühnekirche für die Ermordung Görlitzer Bürger durch Friedrich von Biberstein 1349 errichtete spätgotische Frauenkirche in der südlichen Vorstadt wurde 1429 durch die Hussiten schwer beschädigt. 1486 baute man die Hallenkirche neu auf. Erst 1696 wurde ihr Westturm erhöht und 1735 mit einer barocken Haube versehen. Von der Reformation an bis 1870 war die Kirche Beerdigungs- und Hospitalkirche, anschließend wurde sie als Garnisonskirche genutzt. Erst das schnelle Wachstum in dem neuen Stadtteil machte sie zur Gemeindekirche.

Das Langhaus und den Chor des teils in Bruchstein, teils in Sandstein errichteten Kirchenbaus stützen Strebepfeiler. Das Gotteshaus deckt ein hohes Satteldach mit Zwerchhäusern. In die aufwendig gestaltete Westturmhalle mit ihrem Netzgewölbe führt ein reich gegliedertes spätgotisches Doppelportal. Der reiche Bauschmuck an den Fenstern wird im Inneren des dreischiffigen Langhauses weitergeführt. Gestaltete Schlusssteine im Netzgewölbe, Kopfkonsolen, reich profilierte Portale, eine reich gestaltete Westturmhalle und die durchbrochene Brüstung der steinernern Orgelempore zeugen von der Steinmetzkunst des 15. Jahrhunderts. Die elf Schlusssteine des Kirchenschiffs stellen Szenen aus dem Marienleben dar, die des Chores sind mit Symbolen der Evangelisten versehen. Das 1460 entstandene Westfenster ist ebenfalls mit künstlerisch hochwertigem Maßwerk gefüllt, das mit der Maßwerkbrüstung der Orgelempore zu den bedeutendsten Arbeiten jener Zeit in der Oberlausitz zählt.

Nach den Arbeiten an der äußeren Hülle der Frauenkirche, die 2009 beendet werden konnten, folgten Reparaturen und Ergänzungsarbeiten an den Sandsteinbauteilen. Zuletzt wurde der Innenraum der Kirche instandgesetzt und restauriert. Um weiterhin Gottesdienste und Veranstaltungen durchführen zu können, trennte man während der Bauarbeiten den Chor vom Langhaus durch eine Wand.

Die Frauenkirche ist eines von über 690 Förderprojekten, die die DSD dank privater Spenden und aus Mitteln der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, bisher allein in Sachsen fördern konnte. Dazu gehören in Görlitz auch die Frauenkirche, zahlreiche Bürgerhäuser und das Alte Rathaus.

Bonn, den 14. Dezember 2011/Schi








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