Ergebnisse der
Ergebnisse der 52. Spezialauktion Sammlerteppiche & Ethnologica
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Presse03.02.2009
Als beste Auktion seit Jahren bezeichnet Hans-Joachim Homm die 52. Spezialauktion Sammlerteppiche & Ethnologica, die am 27. Januar 2009 bei Nagel Auktionen in Stuttgart stattfand. Der Teppich-Experte bemerkte ein starkes Engagement sowohl von Seiten deutscher Privatkunden als auch von internationalen Sammlern und Händlern. In allen Preislagen, von der unteren bis 700 €, über die mittlere bis zur oberen ab 5.000 €, seien gute bis sehr gute Ergebnisse erzielt worden.
Den höchsten Zuschlag erzielte ein Kasak Karachoph der Zeit um 1880. Dieser Kaukase passt in eine bekannte Gruppe von Teppichen und ging in der Auktion den Weg, welchen andere Stücke der Gruppe vor zehn, zwanzig Jahren auch gegangen sind. Die inzwischen ungewöhnlich hohen 37.000 € bestätigten nur noch einmal das schon zu Boomzeiten des Marktes erreichte Preisniveau (Lot 149, 207 x 166 cm, Schätzpreis 1.500 €, siehe oben).
Ansonsten bildeten vor allem persische Teppiche einen Schwerpunkt im Angebot. Damit ist Nagel in erster Linie dem Trend des Marktes gefolgt. Denn derzeit lässt sich beobachten, dass Perser ihre persischen Teppiche wieder zurückkaufen. So war das bei dem schönen Mesched der Werkstatt Amogli der Fall. Der großformatige Teppich aus der Zeit um 1930 war von der Familie des Einlieferers direkt bei Ali Khan Amogli erworben worden. Nun realisierte das gute Stück 18.000 € (Lot 201, Maße 543 x 366 cm, Schätzpreis 5.000€).
Aufgrund seiner Qualität, seines hohen Alters, seiner graphischen Gestaltung und seiner guten Farben war ein Heris Serapi für Sammler und Inneneinrichter gleichermaßen interessant. Das Exemplar aus Nordwestpersien, um 1850, übertraf seine Schätzung und ging bei 17.000 € an einen Händler aus Italien (Lot 175, Maße 468 x 292 cm, Schätzpreis 10.000 €). Dieser übernahm auch einen Bakschaich aus Nordwestpersien, um 1850, und bewilligte 21.000 € (Lot 3, Maße 432 x 338 cm, Schätzpreis 4.000 €, siehe unten rechts).
Ein Mahal aus der Ziegler-Werkstatt war ebenso gefragt. Das um 1880 geknüpfte Stück ging bei 16.000 € in den amerikanischen Handel, der vom derzeit zwanzig Prozent stärkeren Dollar als üblich profitierte (Lot 1, Maße 500 x 419 cm, Schätzung 6.000 €, siehe unten links).
Das auf dem Titel des Kataloges abgebildete Gemälde von Daniel Israel, welches eine junge Frau vor armenischem Teppich zeigt, kam auf 15.000 € und ging wohl in die Türkei. Wie die Kleidung vermuten lässt, dürfte es sich bei der Dargestellten sehr wahrscheinlich um eine Armenierin handeln (Lot 20, Öl/Lw., signiert, Maße 121 x 78 cm, Schätzpreis 6.000 €).
Trotz vieler Bedenken im Vorfeld, wurden auch zahlreiche Fachbücher in das Angebot der Auktion mit aufgenommen. Überraschenderweise wurde auch dieses umfangreiche Angebot sehr gut aufgenommen. Viele verschiedene Bieter beteiligten sich an der Auflösung dieses Konvolutes, wobei Emil Schmutzlers 1933 in Leipzig erschienenes Werk „Altorientalische Teppiche in Siebenbürgen" mit 1.900 € zum teuersten Titel avancierte (Lot 502, Schätzpreis 1.000 €). Für die ICOC-Kataloge der Jahre 1983 (London) und 1986 (Wien, Budapest) wurden 500 € bzw. 550 € geboten (Lot 590 und 591, Schätzpreise 20 bzw. 40 €).
Weitere Auskünfte:
Beate Kocher-Benzing
Tel. (0711) 6 49 69-230
E-mail: presse@auction.de
Stuttgart, 3. Februar 2009