Dorotheum: Wel
Dorotheum: Weltrekorde zur Jubiläumsauktion für Oswald Achenbach und Olga Wisinger-Florian
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Presse31.05.2007 - 09.06.2007
Gleich zwei sensationelle Weltrekordpreise fielen bei der Jubiläumsauktion für Malerei des 19. Jahrhunderts am 31. Mai 2007 im Wiener Dorotheum.
Ein Toplos der Offerte, der „Gesellige Sommerabend in der Bucht von Neapel“ von Oswald Achenbach wurde mit herausragenden 204.000 Euro zugeschlagen, weltweit der höchste Preis, der jemals für den deutschen Künstler erzielt wurde (laut Artnet). Das Gemälde ist ein leuchtendes Beispiel für Achenbachs meisterhafte Beherrschung des Lichtes und der Stimmung, die ihn zu einem wichtigen Vertreter der Düsseldorfer Malerschule machte. 1893 wurde das Werk auf der Weltausstellung in Chicago gezeigt.
Und kein Drehbuch hätte die Versteigerung bei dem zweiten Weltrekordpreis besser vorsehen können. Ein heimisches Toplos von Olga Wisinger-Florian, der prachtvolle, großformatige „Blühende Bauerngarten“ ist von einem Zauber, dem man sich kaum entziehen kann. Die zahlreichen Interessenten im Auktionssaal gaben sich vorerst bedeckt und die Hände gingen vorerst nur verhalten in die Höhe. Eine zaghafte Ouvertüre für das heiße Bietgefecht, das kurz darauf im Auktionssaal entfacht wurde. Und gefochten wurde bis zu einem neuen Weltrekordpreis für die Künstlerin, nämlich 300.000 Euro - das Doppelte des unteren Schätzpreises (Nr. 236).
Den höchsten Preis der Versteigerung erzielte jedoch das prachtvolle und viel beachteten Gemälde „Die Plauderei“ von Eugen von Blaas, um das man bis zu 684.000 Euro wetteiferte. Als Sieger ging schließlich ein Telefonbieter hervor (Nr. 174).
Zahlreiche hohe Zuschläge fielen für Friedrich Gauermann; Allen voran die „Viehweide unter Bäumen, im Hintergrund ein kleines Schloss“ aus dem Jahre 1844, das bei 144.000 Euro reüssierte. „Ich bin ziemlich fleißig, aber alles kommt mir so matt vor neben der brillanten, beleuchteten, sonnigen Natur“ so Gauermann im Entstehungsjahr dieses Werkes über seine Arbeit. Doch bei aller Selbstkritik ist ihm das Einfangen der von ihm so geliebten Stimmung in der Natur meisterhaft gelungen (Nr. 44). Gauermanns „Schafweide am Attersee“, 1845, war mit demselben Preis von 144.000 Euro erfolgreich (Nr. 61). Ein weitaus dramatischeres Werk desselben Künstlers, „Ein Stier kämpft mit einem Bären“, gefiel für 108.000 Euro (Nr. 52). Rudolf von Alts „Markttag vor dem Helbling Haus in Innsbruck“ gefiel sehr, ein Saalbieter konnte es schließlich für 72.000 Euro sein eigen nennen (Nr. 69).
Pressestelle: Mag. Constanze Werner, Tel. + 43 1/515 60-406, constanze.werner@dorotheum.at