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Dorotheum feie

Dorotheum feiert 300 Jahre mit Spitzen- Jubiläumsauktionen

Dorotheum feie

Alte Meister eröffnen am 24. April 2007
300 Jahre! Ein unglaublicher Geburtstag, den das größte und älteste Auktionshaus im deutschsprachigen Raum feiert. Bei 600 Auktionen im Jahr stehen in den über 40 Sparten insgesamt 70 Experten zu Verfügung. Darunter die hochkarätigen Alten Meister, für die das Haus führend in Kontinentaleuropa ist. Mit dieser hochkarätigen Königsdisziplin eröffnet das Dorotheum am 24. April 2007 die Serie an Jubiläumsauktionen mit ganz besonderen Spitzenwerken.

Die Ouvertüre macht, ganz passend, das wunderschöne „Vogelkonzert“ vom niederländischen „Raffael der Tiere“, Melchior de Hondecoeter (Utrecht 1636 – 1693 Amsterdam) aus dem Jahr 1670. Eines der seltenen Gemälde, die der unerreichte Meister der holländischen Vogelmalerei signiert und datiert hat, und somit ein wichtiger Beitrag zur chronologischen Ordnung seines Werks. Es kommt aus adeligem Privatbesitz (Gräfin Elisabeth Nostitz) mit einem Schätzpreis von 70.000 bis 120.000 Euro zur Auktion.

Höchst beeindruckend ist das Gemälde der Lukrezia von Guido Cagnacci (Santarcangelo di Romagna 1601 – 1665 Wien), dem Barockmaler der Bologneser Schule, der später Hofmaler in Wien wurde. In seiner „morbidess und geistreichen Luftigkeit“ wird das Gemälde von Wilhelm Suida im Gutachten von 1924 mit Cagnaccis Kleopatra im Kunsthistorischen Museum Wien verglichen. Ebenso wird es mit der Himmelfahrt der Magdalena in der Alten Pinakothek in München in Zusammenhang gebracht, doch handelt es sich hier um eine weitaus monumentalere und dramatischere Umsetzung der Darstellung. Das vorliegende Werk aus einer deutschen Privatsammlung wird auf 80.000 bis 120.000 Euro geschätzt.
50 Jahre als Schatz in einer englischen Privatsammlung bewahrt war Jan Wynants (Haarlem 1631/31 – 1684 Amsterdam) „Dünenlandschaft mit großen Bäumen“, signiert und datiert J. Wynants 1671. Diese Datierung macht das Werk umso interessanter, denn sie ist mit der eines Wynants-Gemäldes aus der Wiener Rothschild-Sammlung im Kunsthistorischen Museum in Wien fast identisch, das 1999 einen Weltrekorpreis für Wynants erzielte. Die beiden Werke sind in ihrer hohen Qualität eng verwandt (60.000 - 80.000 €).

Unter den Stillleben besticht ein besonders schönes Exemplar von Joris van Son (Antwerpen 1623 – 1667) mit Weintrauben, Äpfeln, Pflaumen, Feigen und Maikäfer (60.000 - 70.000 €) sowie ein Gemälde von Jacob Rootius (Hoorn 1644 – 1681/82) mit Zitrone, Orange, Melone und Austern (50.000 – 60.000 €).
Ein ganz besondere Geschichte hat David Teniers (Antwerpen 1610 – 1690 Brüssel) „Auffindung des Paris“, eine Wiederholung nach einem verschollenen Gemälde von Giorgione. Teniers, eigentlich bekannt als der fruchtbarste der flämischen Bauernmaler, wurde 1651 von Erzherzog Leopold Wilhelm mit der Aufgabe betraut, den ersten bebilderten Katalog einer Gemäldesammlung überhaupt herzustellen. Dazu schuf er 244 Kopien nach italienischen Gemälden des 16. und 17. Jahrhunderts, die als Radierungen in der Publikation „Theatrum Pictorum“ 1660 in Brüssel erschienen. Das Kunsthistorische Museum besitzt heute acht dieser Werke. Zudem ist das vorliegende besonders wertvoll, handelt es sich doch um ein verschollenes Werk Giorgiones (40.000 - 60.000 €).
Unter den Toplosen findet sich weiters „Der Mann mit der Stirnbinde“, das bis zum Ende der 1970er Jahre als eigenhändiges Gemälde von Rembrandt in der Fachliteratur geführt wurde. Erst Werner Sumowski identifizierte es als „vorzügliches, um 1651 entstandenes Werk aus der Rembrandt-Schule“ (40.000 – 70.000 €).

Viel beachtet und als äußerst vielversprechend bezeichnet wird die sehr schöne Madonna mit dem Kind von Bernardino Pinturicchio (1454 ca. – 1513 Siena), die mit einem Schätzpreis von 50.000-70.000 Euro im Katalog aufscheint.
Sein virutoses Können, Räume mit ihrem Licht und ihrer Athmosphäre festzuhalten präsentiert uns der holländische Architekturmaler Anthonie Delorme (Torquai oder Doornik 1610 – 1673 Rotterdam) mit dem „Inneren einer Kirche mit vielen Figuren“ (35.000 – 45.000 €).

„Die Küste von Amalfi mit dem Kapuzinerkloster im Seesturm. Ein Paar birgt eine ertrinkende Frau aus der tobenden Brandung, ein Mönch vom nahen Felsenkloster eilt mit dem Kreuz in der Hand herbei“: Die Dramatik dieses Geschehens hat der Österreicher Joseph Rebell (Wien 1787 – 1828 Dresden) höchst realistisch in meisterlicher Weise festgehalten (15.000 - 20.000 €). Zusammen mit Franz Steinfels gilt Rebell als Begründer der realistischen Landschaftsmalerei in Österreich.

Vier bezaubernde Szenen aus dem Serail mit Sultan, Haremsdamen und musizierenden Höflingen von Josef Karl Henrici (Schweidnitz/Schlesien 1737 – 1823 Bozen) werden besonderes Gefallen finden (30.000 - 50.000 €). Ebenso Gioacchino Asseretos (Genova 1600 - 1649) „Perseus befreit Andromeda“ aus der Zeit um 1620/30. Das Gemälde aus einer süddeutschen Privatsammlung wird als „eine von Asseretos wichtigen Arbeiten“ bezeichnet (Hermann Voss, 20. Oktober 1985; 30.000 – 40.000 €).
Weiters in der hochkarätigen Offerte: die „Heilige Familie mit dem Johannesknaben“ von Sebastiano Conca (Gaeta 1680-1764 Napoli; 14.000 - 20.000 €), und eine „Spazierfahrt über die Grachten von Rotterdam“ von Henryk de Meyer (6.000 – 9.000 €), um nur einige zu nennen.
Fortsetzung finden die Jubiläumsauktionen am 25. April 2007 mit einer großen, spartenübergreifenden Auktion und eigenem Katalog mit hochkarätigen Skulpturen, Möbel, Glas und Porzellan sowie Juwelen. Eine Jubiläums-Auktionswoche findet im Mai 2007 statt.


Presse






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