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Bad Frankenhausen

Die Unterkirche, die zur Hauptkirche wurde

Bad Frankenhausen

An den Sanierungsarbeiten an Fassade und Innenwänden des Chores der Unterkirche St. Georg in Bad Frankenhausen im Kyffhäuserkreis beteiligt sich auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD). In diesen Tagen erreicht der Fördervertrag über 10.000 Euro Superintendent Roland Voigt. An den Maßnahmen beteiligen sich neben der DSD auch die Landeskirche, das Landesamt für Denkmalpflege, das Kreiskirchenamt und die Vereinigte Kirchen- und Klosterkammer mit zum Teil erheblichen Mitteln.

Die Unterkirche St. Georg war ursprünglich Teil des um 1215 von Graf Friedrich III. von Beichlingen gegründeten Zisterzienserinnenklosters, das 1536 säkularisiert wurde. Sie wurde später zur Hauptkirche der Stadt. 1689 abgebrannt, baute sie Hans Walther zwischen 1691 und 1701 als steinsichtigen protestantischen Emporensaal wieder auf. Vom spätgotischen Vorgängerbau integrierte Walther in seinen Neubau den vierseitig geschlossenen Chor, den im Kern vermutlich noch älteren Turm auf der Chornordseite, das aufgehende Mauerwerk der Längsseiten bis in etwa ein Meter Höhe und den Westgiebel. Die Kirche lässt sich durch die Spitzbogenportale auf der Nord- und Südseite betreten. Die Fassaden werden durch hohe, vertiefte Rundbogenfelder mit jeweils drei übereinanderliegenden Fenstern, die der inneren Emporenaufteilung entsprechen, gegliedert. Der mächtige Turm schließt mit einem oberen quadratischen und einem achteckigen Geschoss ab. Ihn bekrönt eine verschieferte Schweifhaube mit Laterne.

Den Innenraum prägen zweigeschossige Längsemporen auf quadratischen Pfeilern mit Korbbogenarkaden. Den Raum überspannt eine Volutendecke mit Stuckrahmung. Als zentrales Gemälde schuf der Weimarer Künstler Jürgen Wegener im Jahr 1934 einen Totentanz und die Auferstehung. Ein korbbogiger Triumphbogen trennt den Saal vom Chor. Im Westen steht auf der zurückschwingenden zweigeschossigen Empore die später mehrfach veränderte Orgel von J. North aus dem Jahr 1703.

Die Ausstattung der Kirche stammt überwiegend aus dem 17. und 18. Jahrhundert und umfasst einen von korinthischen Säulen flankierten Altaraufsatz mit einem Auferstehungsgemälde und einer Kreuzigungsgruppe über dem Gebälk, einen von Putten und Glaubenssymbolen getragenen vieleckigen Kanzelkorb, einen sechsseitigen weißen Marmortaufstein, Pastorenbildnisse und ein spätgotisches hölzernes Kruzifix. In der Gruft hat man Graf Wilhelm I. von Schwarzburg und seine Gemahlinnen Elisabeth und Clara in Zinksärgen bestattet.

St. Georg ist nunmehr eines von rund 400 Projekten, die die Bonner Denkmalschutz-Stiftung dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Thüringen fördern konnte. Dazu gehören das Trafohäuschen Hohe Röder in Suhl, das Jagdschloss Fröhliche Wiederkunft in Trockenborn-Wolfersdorf und die Apostelbrücke in Niedergebra.

Bonn, den 5. Oktober 2011








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