Denkmalschutz
Die schlanke Kirche mit dem hohen Turm
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Presse07.06.2011
Für die Maurerarbeiten an Turm und Nebentürmen der St. Gertrudkirche in Hamburg Uhlenhorst überbringt Dr. Klaus Röhrer, Ortskurator Hamburg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), am Dienstag, den 7. Juni 2011 um 11.30 Uhr im Beisein von Sabine Kohnle von Lotto Hamburg im Kirchenbüro, Immenhof 10, einen Fördervertrag über 25.000 Euro an Pastor Frie Bräsen. Für die Maßnahmen stehen auch Landesmittel zur Verfügung.
Als Nachfolgerin der innerstädtischen Gertrudenkapelle wurde die stattlich-schlanke St. Gertrud-Kirche mit ihren beiden Pastoraten in freier Lage am Nordufer des Kuhmühlenteichs in der Tradition der Romantik errichtet, nachdem 1879 das Kirchspiel Uhlenhorst neugegründet worden war. Den Grundstein legten die Erbauer am 40. Jahrestag des Großen Brandes, an dem die mittelalterliche Getrudenkapelle verlorengegangen war.
Die nach einem Wettbewerbsbeitrag von dem Berliner Architekten Professor Johannes Otzen ausgeführte neugotische Hallenkirche konnte 1885 geweiht werden. Verwendet wurden für das schmucke Aussehen der schlanken Schönheit über 460 verschiedene Backsteinsorten.
Durch das Spitzbogenportal mit Tympanon, der den segnenden Jesus abbildet, betritt man über die Turmhalle die Kirche, ein fünfjochiges Langhaus mit Querarmen und niedrigem Chor. Das Kirchenschiff ist mit einem farbig gemusterten Schieferdach gedeckt. Der Innenraum wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt. Ursprünglich waren alle heute hell verputzten Flächen bemalt, meist mit ornamentalen "Teppichmustern". Diese Raumausmalung verdiente ebenso besondere Beachtung wie die Ausstattung der Erbauungszeit, die der Architekt zusammen mit Robert Ockelmann und Friedrich Westphal entworfen hatte. Heute sind davon nur noch das Altarretabel, farbig gefasste Kalksteine, ein Mosaik im Giebelfeld, der Kanzelkorb und der Taufstein erhalten. Die farbigen Glasfenster stammen aus der kriegszerstörten Hauptkirche St. Nikolai.
Die hoch aufragende Turmfassade wird von einem schlanken, bis zur Spitze gemauerten Turmhelm bekrönt, der mit farbigen Steinen im Zickzack-Muster aufgemauert wurde. Der Turm ist 88 Meter hoch. Fugenschäden, Risse sowie fehlende oder gelockerte Ziegel dort lassen nun die Restaurierung dringlich erscheinen.
Die St. Gertrudkirche ist eines von 23 Denkmalen, die die private Bonner Denkmalschutz-Stiftung dank individueller Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein im Bundesland Hamburg fördern konnte. Dazu gehören auch die Bergedorfer Mühle, der Lieger Caesar und das Spiekerhus im Museumsdorf Volksdorf.
Bonn, den 3. Juni 2011
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