Rathaus Paderborn
"Deutsche Architektur in Qingdao 1897-1914"
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Presse19.04.2013
DSD-Ortskuratorium Paderborn lädt zu Vortrag ein
Erstmals rückte die chinesische Küstenstadt Qingdao hierzulande als Hauptstadt des "Deutschen Schutzgebiets Kiautschou" ins Bewusstsein. Preußen hatte den Landstrich - getrieben von dem Bestreben, in Fernost einen Handelsstützpunkt zu unterhalten - Ende des 19. Jahrhunderts im Rahmen seiner Kanonenbootpolitik von China gepachtet. Heute unterhält Qingdao weiterhin Beziehungen zu Deutschland und unterhält seit zehn Jahren einen Kooperationsvertrag mit der Stadt Paderborn.
Grund genug für das dortige Ortskuratorium der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), am Freitag, den 19. April 2013 um 19.00 Uhr zu dem Vortrag "Deutsche Architektur in Qingdao 1897-1914" von Professor Ingo Sommer von der Universität Oldenburg ins Historische Rathaus in Paderborn einzuladen. Der Architekturhistoriker stellt in seinem Lichtbildvortrag gezielt das alte Tsingtau - so nannten die Deutschen die "Grüne Insel" in der Provinz Schantung - in den Mittelpunkt seiner Ausführungen und blendet den dynamischen Städtebau der heutigen Millionenmetropole aus. Es geht um Geschichte, doch insbesondere um Baugeschichte.
Das Kapitel deutscher Kolonialpolitik in Fernost begann vor 116 Jahren, als die Deutsche Marine 1897 die Bucht von Kiautschou besetzte und die Hauptstadt Tsingtau als wilhelminische Musterstadt plante. Zwei Kulturen stießen am Gelben Meer aufeinander: Die traditionsreiche chinesische Baugeschichte begegnete der auftrumpfenden Imponierarchitektur Kaiser Wilhelm II. Für den heutigen Besucher steckt die chinesische Stadt daher voller Überraschungen. Denn die Altstadt Qingdaos, das von Deutschen Marineangehörigen errichtete Tsingtau, hat viele deutsche Bauwerke mit typisch europäischen Stilmerkmalen bewahrt. Die Gouvernementsbauten, Residenzen, Kasernen, Landhäuser, Schulen, der Bahnhof, das Seemannshaus und die Post sowie zahllose Wohngebäude werden weiterhin gut erhalten genutzt. Selbst später hinzugekommene Bauten verleugnen die europäischen Stilvorbilder nicht. Ein ganz anderes Asien kommt so in Qingdao zur Anschauung.
Bonn, den 16. April 2013/tkm
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