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Der Altar von

Der Altar von Rabenden

Der Altar von

Am 3. Dezember 2009 wird im Diözesanmuseum (Domberg 21, Freising) um 19.00 Uhr die Werkstattschau "Der Altar von Rabenden. Restaurierung 2009" eröffnet. Bei der Veranstaltung ist auch Peter Christian von Taysen vom Vorstand der "Baudenkmal-Stiftung München", einer Treuhandstiftung in der Obhut der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) und Ortskurator München der DSD, zugegen. Die Baudenkmal-Stiftung konnte die Restaurierung des Hochaltars der Filialkirche St. Jakobus in Rabenden im Landkreis Traunstein dank einer großzügigen zweckbezogenen Spende eines aus Bayern stammenden Ehepaares unterstützen. Der Hochaltar gehört zu den bedeutendsten spätmittelalterlichen Bildwerken im süddeutschen Raum. Er ist namengebend für einen bis heute letztlich unbekannten, doch in ganz Oberbayern tätigen Bildhauer "Meister von Rabenden", dessen Arbeiten sich heute unter anderem in Museen in Berlin, Brünn, Freising, Innsbruck, München und Cleveland befinden.

Im Januar 2004 brach der rechte Drehflügel des bereits 1965 und 1979 durch Blitzeinschläge geschädigten Altares aus seiner Halterung und stürzte zu Boden. Dadurch entstand in einem Flügel ein großer Riss, der die Konservierung und Restaurierung des Altares dringend notwendig machte. Die Baudenkmal-Stiftung München stellte für die Restaurierung 41.700 Euro zur Verfügung. Daneben kamen namhafte Beträge auch von der Bayerischen Landesstiftung, der Bezirksregierung und der Diözese.

Der um 1510 entstandene Hochaltar steht normalerweise in der kleinen katholischen Filialkirche St. Jakobus in Rabenden, einem nur wenige Einwohner zählenden Ort im Chiemgau zwischen Obing und Altenmarkt. Über der Predella des knapp sechs Meter hohen Altares erhebt sich der Schrein mit einem festen und einem beweglichen bemalten Flügelpaar. Im Schrein steht in der Mitte die Holzskulptur des Kirchenpatrons Jakobus. Die Zartheit und Transparenz des ornamentalen Astwerks an den Baldachinen, den Schleierbrettern und im Gesprenge zeigen die hohe künstlerische Qualität. Die etwa 130 cm hohen Skulpturen aus Laubholz stellen eigenwillige Charaktere dar, deren fast derbe Gesichtszüge überaus ausdrucksstark und individuell sind. Jakobus mit Pilgerhut, Muschel und Stab hebt seinen Blick melancholisch und ruhig zum Himmel. Der flankierende Judas Thaddäus, dessen Haupt wildes Lockenhaar umrahmt, richtet seine Augen in höchster Leidenschaft nach oben, während seine Parallelgestalt Simon sich ruhig abwartend auf sein Marterwerkzeug, die Säge, stützt. Die Figuren entsprechen dem Menschenbild der Dürerzeit, trotz aller Vergeistigung sind sie der Erde verhaftet. In ihrer Differenzierung verkörpern sie sowohl die Temperamente als auch die drei Lebensalter. Der Qualität des Figurenschmucks des Altares entsprechen auch die zwölf Tafelbilder und die Bilder der Predella, die ebenfalls von einem unbekannten Meister stammen.

Die Ausstellung, die vom 4. Dezember 2009 bis 11. April 2010 besichtigt werden kann, präsentiert den kunsthistorisch äußerst bedeutenden, spätgotischen Flügelaltar in Einzelteilen und ermöglicht so zum Teil spektakuläre Einblicke in seine Bauweise und die Restaurierungsmaßnahmen. Neben Technik und Zustand der Skulpturen und Altarflügel beleuchtet die Schau also auch die Erkenntnisse der jüngsten Restaurierung, den Originalbestand bzw. die Veränderungen durch spätere Generationen.

St. Jakobus in Rabenden mit seinem bedeutenden Altar ist eines von über 140 Projekten, die die private Denkmalschutz Stiftung in Bonn bisher allein in Bayern dank privater Spenden, der Erträgnisse der von ihr treuhänderisch verwalteten Stiftungen sowie den Mitteln der GlücksSpirale fördern konnte.

Bonn, den 3. Dezember 2009/Schi


Presse






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