Bibliothek
Denkmalstiftung fördert erneut Kloster Roggenburg
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Presse26.10.2014
Auch bei der Instandsetzung der historischen Bibliothek im zweiten Obergeschoss von Kloster Roggenburg im Landkreis Neu-Ulm ist die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) wieder mit dabei. Die Vertragsunterlagen über insgesamt 32.000 Euro für die Baumeisterarbeiten und Hausschwammbekämpfung sowie restauratorische Arbeiten an der Ausstattung erreichten Pater Gilbert Kraus, Provisor des Prämonstratenserklosters Roggenburg, unlängst.
Das 1126 gegründete und 1444 zur Abtei erhobene Kloster Roggenburg war eines der bedeutendsten Praemonstratenserstifte Deutschlands. Die große Blüte, die das Stift in seinem geschlossenen Herrschaftsgebiet erlebte, endete mit der Säkularisierung 1802. Die Gebäude wurden danach unterschiedlich genutzt. Seit 1982 bewohnt ein neuer Konvent die historische Klosteranlage und bemüht sich um die Sanierung der Gebäude und ein tragfähiges Nutzungskonzept für das gesamte Klosterareal.
Die Klostergebäude wurden wohl nach einem Entwurf von Christian Wiedemann und Jakob Kehle in der ersten und zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts errichtet. Zur Anlage gehören auch ein Wirtschaftsgebäude im Westen und der im Osten ergänzte Wirtschaftstrakt. Heute ist nur noch der Mittelteil erhalten, nachdem das einst mächtige Geviert zweigeschossiger Trakte in den 1950er Jahren einem Brand zum Opfer fiel. Das Sommerrefektorium liegt im Erdgeschoss des Mittelrisalits, der Kapitelsaal mit dem südlich angrenzenden Altarraum im Erdgeschoss des Mittelflügels. Der Saal wird auch als Werktagskapelle genutzt. Beide Räume erlangen ihren repräsentativen Charakter durch den Deckenstuck und die Fresken.
Der Ostflügel entstand Mitte des 18. Jahrhunderts und ist der Blickfang im Bibertal. Sein Zentrum bildet das sich zum inneren Hof hin orientierende repräsentative Haupttreppenhaus, das sich geschossweise in Arkaden öffnet. Der Treppenanlage vorgelagert sind Erschließungsgänge, die vorwiegend zu Wohn- und Arbeitsräumen führen. Die Eingangstüren sind mit Supraporten in Form gemalter Ädikulen aufwendig gestaltet. In allen Geschossen findet sich reicher Bandel- und Rahmenwerkstuck.
Für 2014 stellte das Kloster einen Förderantrag zur Instandsetzung der historischen Bibliothek. Der Dachstuhl hat sich durch Setzungen der neuen Auflager verschoben und Risse und Setzungen an den Zugangstüren zur Bibliothek verursacht. Historische Schrankelemente haben sich verformt und an den Wänden kam es vereinzelt zu Rissbildungen. Ihr Abstand zur Wand beträgt im oberen Teil bis zu sechs Zentimeter. Festgestellt wurden an der nun teilweise zugänglichen Wand auch nicht aktive Myzeel des Echten Hausschwamms. Deswegen werden alle Buchschränke abgebaut, eine Hausschwammbekämpfung durchgeführt, die Schränke gekürzt und anschließend wieder eingebaut.
Das Ende der nun über viele Jahre andauernden Sanierung und Restaurierung der Klosteranlage ist absehbar. Die geplante Sanierung und Reparatur der Bibliothek wird eine der letzten Maßnahmen sein.
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