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Das Abt-Gaisse

Das Abt-Gaisser-Haus feiert seine Wiederauferstehung

Das Abt-Gaisse

30 Jahre stand das Abt-Gaisser-Haus in Villingen-Schwenningen im Schwarzwald-Baar-Kreis leer. Statische Schäden im Dach- und Deckenbereich und ein desolates Inneres waren die Folge. Nun kann das bedeutende Kulturdenkmal nach zweijähriger Sanierung wieder eingeweiht werden. Am Samstag, den 11. Dezember 2010 um 10.30 Uhr wird das Haus im St. Georg-Saal des Münsterzentrums, Kanzleigasse 30 offiziell eröffnet. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD), die durch Dr. Anita Auer und Ekkehard Achterberg vom Ortskuratorium Villingen-Schwenningen der DSD vertreten wird, beteiligte sich neben Bund und Land an den Sanierungsmaßnahmen und stellte für die Zimmererarbeiten 100.000 Euro zur Verfügung.

Im 11. Jahrhundert wurde in St. Georgen ein Kloster gegründet, das rasch auch in Villingen Besitz besaß, so dass die Mönchsgemeinschaft Villinger Bürgerrecht erhielt. Der direkt an die Stadtmauer angelehnte Pfleghof, der als Zentrale für einen Teil des Klosterbesitzes von Bedeutung war, wird dendrochronologischen Untersuchungen zufolge auf 1233/1234 datiert.

Die Reformationswirren zwangen die Mönche 1536 zunächst vorübergehend und ab 1566 dauerhaft zur Aufgabe ihres Klosters in St. Georgen und zur Umsiedlung ins habsburgische Villingen. 1588 arrangierten sich die Mönche vertraglich mit der Bürgerschaft über Rechte und Pflichten der geistlichen Gemeinschaft. Im gleichen Jahr begann die Erweiterung und Umgestaltung des Pfleghofs unter Abt Michael Gaisser. Bis 1666 entstand so das viergeschossige Konventshaus mit Sakristei, Kapitelsaal, Refektorium und Bibliothek. Im Rahmen dieser Umbauten hat man mehrere Wohnräume in den Obergeschossen des viergeschossigen Gebäudes aufwendig und hochwertig mit Wappen, Rankenmalereien und anderen Dekorationsmotiven im Stil der Renaissance ausgeschmückt. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts kam die barocke Klosterkirche hinzu. Das Abt-Gaisser-Haus ist mit seinen originalen Renaissance-Malereien von überregionaler Bedeutung. Seit 1981 stand das Gebäude leer. Nun wird hier mit einer Seniorenbegegnungsstätte wieder Leben einziehen.

Der ehemalige Pfleghof in Villingen, ist eines von über 140 Förderprojekten, die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank privater Spenden und aus Mitteln der Lotterie GlücksSpirale bisher allein in Baden-Württemberg fördern konnte. Aus den Erträgen der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, werden bundesweit gemeinnützige Projekte aus den Bereichen Wohlfahrt, Sport und Denkmalpflege jährlich mit rund 50 Millionen Euro gefördert.

Bonn, den 8. Dezember 2010/Schi


Presse






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