Aus aristokrat
Aus aristokratischem Besitz
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Presse01.03.2007
Aus vorwiegend österreich- ischem aristokratischem Besitz haben die Experten des Dorotheum eine vielseitige Sammlung an kostbarem Interieur und Kunst zu der Auktion „Aus aristokratischem Besitz“ zusammengefasst, die am 1. März 2007 Sammler verschiedenster Sparten lockt. Ganze Wandvertäfelungen, edles Interieur und Kunst bis hin zu wertvollen Uhren und Silber bieten Einblick in die aristokratische Wohnkultur vergangener Epochen, die geschmacksbildend und tonangebend waren.
Geadelt durch das große Genie seines ehemaligen Besitzers ist ein Stück, auf das man in dieser Auktion keinesfalls verzichten wollte: Es ist der Malstuhl von Oskar Kokoschka, den der Künstler während seiner letzten Lebensjahre in Villeneuve am Genfersee verwendet hat, (Schätzwert 24.000 – 28.000 €). Versteigert wird aber noch weiteres Mobiliar des Künstlers. Aus dem Audienz-Saal des Palazzo Lodron in Trient stammt eine komplette vierseitige Wandvertäfelung (Boiserie) in modifizierter Frühbarockstilform um 1860/65 aus Zirbenholz mit reliefierten Pilastersäulen; das Ensemble beinhaltet insgesamt sechs Portal-Doppeltüren (Gesamtlänge ca. 40 Meter; 22.000 - 32.000 €). Heute ist das Gebäude der Sitz des Regionalverwaltungsgerichtes.
Unter dem Besitz des Prinzen Windisch-Graetz besticht unter anderem der josefinisch-klassizistische Karten- bzw. Notenschrank aus der Zeit um 1780/1800 mit aufwändigem Dekor (10.000 - 14.000 €). Es handelt sich um den Aufbewahrungsschrank von Alfred I. Fürst zu Windisch-Graetz, dem vom österrreichischen Kaiser das Oberkommando während des Oktoberaufstands übertragen wurde. Am 31. 10. 1848 drang dann das Militär unter Windisch-Graetz’s Führung in Wien ein und verhalf der Gegenrevolution zum Sieg.
In die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts datiert ein 3,20 Meter hoher großer Barock-Ofen mit grün glasierten Kacheln und floralem bzw. rocaillenförmigen Dekor des Prinzen Liechtenstein (14.000 - 18.000 €). Aus dem Besitz des Grafen Colloredo bietet die Auktion erlesene Möbel und Gemälde, darunter ein ausgesprochen imposanter Hallenschrank in frühbarocker Art, offensichtlich eine Auftragsarbeit aus dem 19. Jahrhundert in qualitativ hochgradiger Ausführung. (4.000 - 8.000 €).
Eine umfangreiche und erlesene Auswahl findet der Sammler unter den Stücken des Grafen Althann, darunter eine mit höfischen Galanterieszenen und Darstellungen der Sagenwelt aus Elfenbein verzierte Edelholz-Kommode in barocker Art aus Italien der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts (2.000 - 3.000 €), oder einen so genannten Vasentisch um 1825/30 mit nussfurniertem mattiertem Gestell in Vasenform und sternförmigem Sockelbrett (2.000 - 3.000 €). Besonders hervorzuheben sind auch einige schöne Wiener Empireuhren, darunter die Darstellung einer Vestalin mit Lorbeerkranz, die mit beiden Händen eine Vase hält und betrachtet. Ein rundes Messinguhrwerk ist in die Vase integriert, die Zeit wird durch einen sich drehenden Ziffernring durch eine seitliche Schauöffnung und Schlangenzeiger angezeigt (1.500 - 2.000 €).
Ebenfalls mit einer Szene aus der Mythologie geziert jene Uhr, in der Apollon vor Daphne, die sich in einen Baum verwandelt hat, kniet. Die Uhr hält Daphne auf dem Kopf (2.000 - 3.000 €).
Gemälde, Silber und zahlreiche Möbel die Freiherr von Imhof zur Verfügung gestellt hat kommen an diesem Tag zum Ausruf: Darunter eine Winterlandschaft von Remigius Adrianus van Haanen (Oosterhoudt 1812 - 1894 Aussee, 7.000 - 9.000 €).
Und auch das Kennertum und der Geschmack des ehemaligen Leiters der Möbelsammlung am MAK (Museum für angewandte Kunst in Wien), Dr. Christian Witt-Döring, wird in dieser Auktion mit zahlreichen Stücken präsentiert.
Kostbarkeiten, unter anderen aus den Familien Salis-Soglio, Pongracz oder Harrach, runden die erlesene Offerte ab.
Auktion: Aus aristokratischem Besitz
1. März 2007, 16 Uhr
Ort: PALAIS DOROTHEUM, Wien 1, Dorotheergasse 17
Besichtigung: ab 24. Februar 2007
Pressestelle: Mag. Constanze Werner, Tel. + 43 1/515 60-406