Auktionsjahr d
Auktionsjahr der Rekorde
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Presse22.12.2010
Auktionsjahr der Rekorde
2010 war das Jahr der Rekorde für das Auktionshaus im Kinsky:
Der Umsatz war mit mehr als 28 Millionen Euro um 37 % höher als im Vorjahr. 2010 war damit unser mit Abstand erfolgreichstes Geschäftsjahr.
Mit 4,437 Millionen Euro für Egon Schieles „Prozession" wurde nicht nur der Höchstpreis des Hauses, sondern der Rekordpreis für ein Kunstwerk eines österreichischen Künstlers in einer österreichischen Auktion erzielt.
55 Verkäufe über 100.000 Euro, so viele wie nie zuvor, wurden registriert. Im Vorjahr waren es noch 28!
Alexander Rothaug Meistbot: €137.000 Alexander Rothaug (Wien 1870 - 1946 Wien) Die Entführung Öl auf Leinwand 100 x 115,5 cm Signiert rechts unten: ALEXANDER ROTHAUG
Die enorme Umsatzsteigerung ist insbesondere auf rasant gestiegene Preise im Bereich der höchsten Qualitätskategorie zurückzuführen. Dazu zwei Beispiele:
Im Juni 2009 ersteigerte Prof. Dr. Rudolf Leopold Egon Schieles gouachierte Bleistiftzeichnung „Akt mit Strümpfen" mit einem Meistbot von € 260.000. Knapp über ein Jahr später erfolgte der Zuschlag bei € 350.000 - um 35 % über der alten Marke.
Im September 2000 ersteigerte ein Kunde eine Bodenstanduhr von Adolf Loos um ein Meistbot von (umgerechnet) € 94.474. Am 9. November 2010 wurde dieselbe Uhr um € 180.000 zugeschlagen - um 90 % höher als vor 10 Jahren.
Rekordpreise wurden übrigens nicht nur bei Gemälden und bei zeitgenössischer Kunst erzielt, sondern auch beim Jugendstil und bei Antiquitäten. Hier eine Auswahl:
Egon Schiele, Prozession - € 4,437.400: höchster Preis für das Werk eines österreichischen Künstlers bei einer österreichischen Auktion
Matthias Steinl (Umkreis), Elfenbeinpferd - € 293.750: Rekordpreis für den Künstler, Rekordpreis für ein in Österreich versteigertes Elfenbeinobjekt
Friedensreich Hundertwasser, Cyclon Veena - € 256.500: Höchstpreis des Künstlers in einer österreichischen Auktion, international der dritthöchste Preis für Hundertwasser
Rudolf Wacker, Herbststrauß - € 239.500: zweithöchster Preis des Künstlers
Adolf Loos, Bodenstanduhr - € 216.000: Rekordpreis für den Künstler
Arnulf Rainer, o. T., 1951 - € 213.000: Rekordpreis für den Künstler
Fritz Wotruba, Große Figur für Luzern - € 204.750: Zweithöchster Preis für den Künstler, der Rekordpreis wurde ebenfalls im Kinsky realisiert
Alexander Rothaug, Die Entführung - € 171.250: Rekordpreis für den Künstler
Josef Mikl, Große Büste vor Rot - € 162.500: Rekordpreis für den Künstler
Rudolf Hausner, Meine Mutter - € 140.000: Rekordpreis für den Künstler
Franz Ringel, Brief an meine Freunde - € 126.475: Rekordpreis eingestellt (der gleich hohe Zuschlag wird ebenfalls von im Kinsky gehalten)
Marie Egner, Apfel- und Kirschblüte - € 126.200: Rekordpreis für die Künstlerin
Arik Brauer, Fünf nach zwölf - € 128.450: Rekordpreis für den Künstler
Helmut Leherb, Die gefangene Diebin - € 101.250: Rekordpreis für den Künstler
Xenia Hausner, Taormina - € 94.980: Rekordpreis für die Künstlerin
Otto Prutscher, Armlehnstuhl - € 88.750: Rekordpreis für den Künstler
Viktor Planckh, Weiblicher Halbakt - € 85.000: Rekordpreis für den Künstler
Eduard Angeli, Orange Lagune - € 81.000: Rekordpreis für den Künstler
Die 10 höchsten Preise des Auktionsjahres 2010:
Meistbot Kaufpreis
p { margin-bottom: 0.21cm; }
Egon Schiele
Prozession, 1911
3.500.000
4.437.400
Egon Schiele
Akt mit Strümpfen
350.000
417.500
Matthias Steinl (Umkreis)
Elfenbeinpferd
245.000
293.750
Franz Sedlacek
6 Illustr. zu "The Unicorn"
230.000
287.500
Max Oppenheimer
Streichquartett
225.000
273.750
Josef Hoffmann
Teekanne, WW
220.000
268.000
F. Hundertwasser
Cyclon Veena
210.000
256.500
Rudolf Wacker
Herbststrauß
195.000
239.250
Pierre-Auguste Renoir
Clairiere
190.000
233.500
Adolf Loos
Bodenstanduhr
180.000
216.000
Umsatzstärkste Sparte war mit fast 13 Millionen Euro (plus 113 % gegenüber 2009) einmal mehr die Klassische Moderne - und hätte ein beachtliches Umsatzplus auch ohne den Schiele erreicht. Die Sparte profitiert nicht nur von starker nationaler Nachfrage, auch international interessieren sich immer mehr Sammler für die österreichische Kunst nach 1900 und die Zwischenkriegsmalerei. Vor allem deutsche Kunstliebhaber, die einige Jahre lang eher zurückhaltend agiert haben, sind 2010 wieder massiv aufgetreten.
Generell lässt sich sagen, dass sich die Nachfrage auf die hohe und höchste Qualität konzentriert, und gerade hier sind ausländische Bieter besonders aktiv. Sowohl bei der Meisterwerke-Auktion im März als auch bei der Schiele-Auktion im November lag der Anteil erfolgreicher ausländischer Bieter bei 50 %.