AUGENSCHMAUS - VOM ESSEN IM STILLLEBEN 10. Februar bis 30. Mai 2010

Das Bank Austria Kunstforum präsentiert eine »kulinarische« Ausstellung, die sich am Beispiel des Stilllebens der über die Jahrhunderte gewandelten Alltagskultur des Essens und Trinkens widmet. Anhand von 90 Werken aus verschiedenen Kunstlandschaften und Epochen werden Geschichte und Stellenwert des Essens im Stillleben vom 16. Jh. bis heute in verschiedenen Erzählsträngen verfolgt.

Seit seinem Ursprung in der Antike behandelt das Stillleben essentielle Themen wie das Verhältnis von Kunst und Realität, von Sein und Schein, von Geist und Materie, von Leben und Tod. Ausgehend von Giuseppe Arcimboldos Kompositköpfen und Pieter Aertsens Küchenstücken, die die Bedeutungsumkehrung vom Religiösen zum Profanen markieren, ist die Entwicklung des Genres mit Werken aus der Hochzeit des Stilllebens im 17. Jahrhundert nachzuvollziehen.

Die Errungenschaften der modernen Malerei - ihre Autonomie in Form und Farbe - sind unmittelbar mit dem Stillleben verknüpft. Die Ausstellung führt dies anhand eines breiten Spektrums von Werken - von Jean-Siméon Chardin, über Paul Cézanne und Pablo Picasso bis zu Andy Warhol und Maria Lassnig - vor Augen.

Wie eine der möglichen Fortsetzungen dieser Entwicklung erscheint die Transformation der Nahrung vom Sujet der Malerei zum eigentlichen künstlerischen Material. Von der Eat Art mit Daniel Spoerri oder Dieter Roth bis in die Kunst der Gegenwart, etwa mit Zoe Leonard, nehmen die in der Ausstellung vertretenen Künstlerinnen und Künstler kulturelle Praktiken und zeitgenössische Diskurse rund ums Essen auf und treiben diese voran.