SAMMLUNG KICKEN
1100 FOTOGRAFIEN AUS DER SAMMLUNG KICKEN GEHEN ANS STÄDEL MUSEUM
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Presse27.06.2013
ANKAUF VON 524 WERKEN DURCH DEN STÄDELSCHEN MUSEUMS-VEREIN UND DAS STÄDEL MUSEUM MIT UNTERSTÜTZUNG DER KULTURSTIFTUNG DER LÄNDER UND DER HESSISCHEN KULTURSTIFTUNG, SCHENKUNG VON 649 FOTOGRAFIEN DURCH DAS EHEPAAR KICKEN
Frankfurt am Main, 27. Juni 2013. Die Fotosammlung des Frankfurter Städel Museums erhält bedeutenden Zuwachs: Der Städelsche Museums-Verein und das Städel Museum erwerben mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder und der Hessischen Kulturstiftung ein umfassendes Fotografie-Konvolut von Annette und Rudolf Kicken. Neben dem Ankauf von insgesamt 524 Werken der Neuen Sachlichkeit, der Bauhausfotografie und der sogenannten „Subjektiven Fotografie“ gelangen weitere 649 Fotografien als großzügige Schenkung von Rudolf und Annette Kicken in die Städelsche Sammlung. Die Zusammenstellung bildet die wichtigsten Tendenzen der europäischen Fotokunst in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ab und umfasst Ikonen der Fotografiegeschichte, darunter Werke von Leopold Ahrendts, Gertrud Arndt, Hugo Erfurth, Rudolf Koppitz, Heinrich Kühn, Man Ray, Albert Renger- Patzsch, Franz Roh, Werner Rohde, August Sander und Otto Steinert. Das herausragende Konvolut von insgesamt 1173 Werken schließt eine signifikante Lücke innerhalb der Städelschen Sammlung und ermöglicht es dem Frankfurter Museum, von nun an in der seit 2008 kontinuierlich aufgebauten Fotosammlung die Geschichte der Fotografie von ihren Anfängen bis in die Gegenwart unter einem Dach abzubilden. Damit gibt das Städel Museum der Kunst der Fotografie und ihrer historischen Entwicklung einen festen Platz in Frankfurt am Main.
„Die Zusammenstellung ist nicht nur durch die außergewöhnliche Seltenheit und den perfekten Erhaltungszustand, sondern vor allem durch die besondere Qualität der Aufnahmen einzigartig. Wir sind überglücklich, dass dieses historische Zeugnis des visuellen Wissens der damaligen Fotografengenerationen ins Städel kommt. In den letzten fünf Jahren konnten wir in großen Schritten mit strategischen Ankäufen und Schenkungen eine umfassende Fotosammlung für das Museum aufbauen und damit eine historische Weichenstellung sowohl für die Sammlung als auch für die zeitgemäße Präsentation von künstlerischer Fotografie im Museum vornehmen. Der Erwerb würdigt auch die fundamentale Pionierleistung von Rudolf Kicken für die Rezeption der Fotografie – und die hinzukommende Schenkung freut und ehrt uns in besonderem Maße“, kommentiert Max Hollein, Direktor des Städel, den Neuzugang.
Der Ankauf konnte durch den Städelschen Museums-Verein und das Städel Museum mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder und der Hessischen Kulturstiftung getätigt werden.
Sylvia von Metzler, Vorsitzende des Städelschen Museums-Vereins, freut sich, „dass der Städelsche Museums-Verein als größter Mäzen der Ankäufe des Museums den Sammlungsbereich Fotografie mit dem Erwerb dieses wichtigen Konvoluts maßgeblich und signifikant weiter ausbauen kann.“
Isabel Pfeiffer-Poensgen, Generalsekretärin der Kulturstiftung der Länder: „Für die Kulturstiftung der Länder war nicht zuletzt die Entscheidung des Städel Museums, die Geschichte der Fotografie in die Präsentation der Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts gleichberechtigt einzubinden, ein Grund für die Förderung dieser wichtigen Erwerbung. Mit der nun vorgenommenen Erweiterung der Bestände kann eine auch unter konservatorischen Gesichtspunkten ausgewogene Sammlungspräsentation realisiert werden, die bei Neuhängungen den empfindlichen Kunstwerken die notwendigen Ruhephasen erlaubt.“
Eva Claudia Scholtz, Geschäftsführerin der Hessischen Kulturstiftung, betont: „Die Inhalte und Positionen des Konvoluts verzahnen sich kongenial mit der bereits bestehenden Fotosammlung des Museums. Damit wächst im Städel ein umfassender Sammlungsbereich zur künstlerischen Fotografie, der einen praktisch lückenlosen Einblick in die Geschichte dieses Mediums bietet.“
Es gehört zum Charakter des Konvoluts, dass jede fotografische Position nicht mit einem singulären Einzelwerk, sondern durch eine repräsentative Gruppe hochwertiger Arbeiten vertreten ist. Dieses Denken in Werkgruppen entspricht der fotografischen Praxis der Künstler, die ihre Themen meist in mehreren Serien, Gruppen oder Fotobüchern behandeln. Die Zusammenstellung ermöglicht es dem Städel, die vertretenen Fotokünstler nicht nur in der Breite ihres Schaffens, sondern auch in der Tiefe ihres konzeptuellen Denkens erlebbar zu machen. Für Dr. Felix Krämer, Sammlungsleiter Kunst der Moderne im Städel, liegt genau darin der besondere Reiz der Neuzugänge: „Seit der Neupräsentation unserer Sammlung Kunst der Moderne im November 2011 ist die Fotografie im Städel als gleichberechtigte künstlerische Ausdrucksform in die ständige Sammlung integriert. Die gemeinsame Präsentation von Malerei, Skulptur und Fotografie erlaubt uns eine Darstellung der Wechselwirkungen zwischen den Medien, die in dieser Art und Weise bis heute in Deutschland einzigartig ist. Mit der Sammlung Kicken können wir diesen gattungsübergreifenden Dialog auf höchstem Niveau fortführen und ausbauen.“
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