Denkmalschutz
Adlerbrücke in Wuppertal erhält Unterstützung aus Bonn
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Presse29.10.2013
Eine freudige Nachricht für Thorsten Warning von der Stadt Wuppertal. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellt im Rahmen der Gesamtinstandsetzung für die Sanierungsarbeiten an der tragenden Konstruktion der Adlerbrücke 78.000 Euro zur Verfügung. Der Fördervertrag erreicht die Stadt in diesen Tagen. Neben den Mitteln der DSD wird die Wiederherstellung des Übergangs über die Wupper auch seitens des Bundes, des Landes und der Stadt unterstützt.
1868 sollte die Straße Unterdörnen in Wuppertal-Barmen in Höhe des Friedrich Engels-Hauses mit der Friedrich-Engels-Allee verbunden werden. Dazu errichtete man in einer Stahlgitter-Trägerkonstruktion über der Wupper eine Brücke. Ursprünglich hatte die zweispurige Adlerbrücke Eckpfeiler mit Zinnen, die Adler krönten. Heute befindet sich in unmittelbarer Nähe die 1903 in Betrieb genommene, nach der Brücke benannte Schwebebahnstation Adlerbrücke.
Der Überbau der Brücke ist als Stahlfachwerkkonstruktion ausgeführt mit außen liegenden Hauptträgern, die als mehrteilige Gitterträger gearbeitet sind. Dazwischen sind Querträger gespannt, die in die vertikalen Querträger eingebunden sind. Als Längsträger dienen gewalzte Stahlprofile. Querträger und Hauptträger sind aus Winkelprofilen und Blechen zusammengenietete Querschnitte. Die Spannweite der Brücke misst 26,4 Meter, die Breite zwischen den Hauptträgern 8,44 Meter, die Fahrbahnbreite 5,5 Meter und die Breite der beiderseitigen Gehwege 1,38 Meter. Unter der heutigen Asphaltdecke der Fahrbahn und den Gehwegen hat sich der ursprüngliche Holzbohlenbelag erhalten.
Im Jahr 2000 musste die Nutzung der Brücke aufgrund statischer Mängel eingeschränkt werden. 2005 wurde der Flussübergang baupolizeilich gesperrt, da die notwendigen Reparaturen nicht finanziert werden konnten. Die statischen Schäden sind durch Korrosion an allen Teilen aufgetreten.
Die Adlerbrücke ist die älteste Stahlbrücke über die Wupper und ist daher ein besonderes Denkmal der Ingenieurbaukunst und der Brückenbaugeschichte. Regionale Bedeutung hat der Bau für die städtebauliche Entwicklung Barmens. Die Brücke prägt den stadträumlichen Flusslauf und besitzt überregionale Bedeutung als eine der landesweit letzten Gitterträgerkonstruktionen. Die Standsicherheit der baupolizeilich gesperrten Brücke kann die Stadt offensichtlich nicht alleine wiederherstellen.
Dafür will sie jedoch Sorge tragen, dass bei der anstehenden Sanierung die verunklärenden und überdimensionierten Leitungen der Stadtwerke verlegt werden. So kann die Brücke bei der Restaurierung ihr ursprüngliches Erscheinungsbild wiedergewinnen und wird ihre Konstruktion wieder erlebbar. Die derzeitige unsensible Leitungsführung stört nicht nur die Ansicht der Brücke, sondern konterkariert auch den Antrag, die Brücke als nationalbedeutendes Denkmal anerkennen zu lassen.
Die Adlerbrücke ist eines von über 320 Projekten, die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden und Mittel der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von WestLotto, allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.
Bonn, den 28. Oktober 2013/tkm
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29.10.2013Presse »
Fördervertrag über 78.000 Euro