Grafenhaus in Herrnhaag erhält weitere Unterstützung durch die DSD
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Presse31.12.2020
Restaurierungsmaßnahmen im Südflügel und Westflur, im Treppenhaus im östlichen und westlichen Gebäudeteil, bei den Treppen im Dachgeschoss und der Mansarde, sowie Putz- und Malerarbeiten im Saal, die Putzsicherung an der Tonne und die Reparatur und Erneuerung der Fensterbänke im Grafenhaus in Büdingen Herrnhaag unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale auch in diesem Jahr mit 125.000 Euro. Die Förderung wurde möglich dank zweckgebundener Spenden sowie der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die DSD ist.
Das Grafenhaus, eines der über 200 Projekte, die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale allein in Hessen fördern konnte, litt lange unter einer undichten Dachdeckung. Es drang Nässe ein und schädigte Dachkonstruktion und Decken. Schwamm-, Pilz-, Insekten- und Braunfäulebefall waren die Folge. An den Fassaden platzte der Putz ab. Geschädigt waren auch die Natursteine.
Die pietistische Glaubensgemeinschaft der Herrnhuter Brüdergemeine errichtete zwischen 1738 und 1753 für rund 1.000 Menschen eine Siedlung mit 18 Gebäuden auf dem Haagberg südwestlich von Büdingen. Die Siedlung gilt als älteste erhaltene Modellanlage einer Herrnhuter Niederlassung, die alle einem festen Bauschema folgen. Politische Differenzen mit dem Landesherrn zwangen die Gemeinschaft zur Auswanderung. Die Anlage wurde mehrfach verkauft und schließlich vom Büdinger Fürsten um 13 Bauten reduziert. Die restlichen Häuser wurden zuletzt als Steinbruch genutzt.
Das Zentrum der fünf erhaltenen Gebäude ist heute die Lichtenburg, auch Grafenhaus genannt. Es steht an der Nordseite eines großen Platzes neben dem Schwesternhaus. Die vier zweigeschossigen Flügel aus Bruchstein und Fachwerk mit Ziegelausfachung umschließen einen Innenhof. Symmetrische, zum Teil von Natursteingewänden gerahmte Hochrechteckfenster und hochrechteckige Portale mit Oberlichtern prägen die Fassaden. Hohe Mansard-dächer mit je acht hochrechteckigen Gauben schließen die Flügel ab. Im Südflügel befindet sich der zweigeschossige Kirchensaal mit einer aufwendigen Dachkonstruktion. Auf der Nordseite schließt ein schlichter Fachwerkbau den Hof ab.
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