LEOPOLD MUSEUM
Bilanz 2019: Große Erfolge mit Wien 1900 und Expressionismus
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Presse23.12.2019
Im Rahmen der Jahres-Pressekonferenz präsentierte Leopold Museum-Direktor Hans-Peter Wipplinger die beeindruckende Bilanz des Jahres 2019. Mit rund 420.000 prognostizierten BesucherInnen wird das zweiterfolgreichste Jahr in der Geschichte des Hauses erwartet.
An die großen Erfolge im Wiener Moderne-Jahr 2018 – mit Ausstellungen u.a. zu Gustav Klimt, Egon Schiele und Madame d’Ora, sowie der erstmaligen Präsentation der Heidi Horten Collection – nahtlos anknüpfend, setzte Hans-Peter Wipplinger 2019 mit Wien 1900. Aufbruch in die Moderne neue Maßstäbe. Die umfassendste je gezeigte Präsentation der Kunst im Wien zur Zeit der Jahrhundertwende zeigt auf drei Ebenen anhand von mehr als 1.300 Objekten aus Malerei, Grafik und Kunstgewerbe einen singulären Einblick in die enorme Fülle und Vielfalt künstlerischer wie geistiger Errungenschaften dieser Ära. Der Katalog zur Ausstellung, mit 560 Seiten und 1.300 Abbildungen ein Opus Magnum, ist ab sofort erhältlich.
Darüber hinaus zeigte das Leopold Museum 2019 umfassende Retrospektiven zu Oskar Kokoschka, Olga Wisinger-Florian und Edmund Kalb und setzte in der zweiten Jahreshälfte einen Expressionismus-Schwerpunkt: Die aktuell laufende Ausstellung zu Richard Gerstl, dessen Werke erstmals in einen Dialog mit internationalen KünstlerInnen der klassischen Moderne und der Gegenwartskunst treten und die Schau Deutscher Expressionismus mit einem Querschnitts durch die Sammlungen Braglia und Johenning veranschaulichen die radikale Kunstströmung in all ihrer Vielfalt.
Neue Ausstellungen 2020
Hundertwasser – Schiele
In das Ausstellungsjahr 2020 startet das Leopold Museum mit einer Kooperation mit der Hundertwasser gemeinnützigen Privatstiftung Wien und stellt erstmals das Œuvre von Friedensreich Hundertwasser mit ausgewählten Arbeiten des von ihm verehrten Expressionisten Egon Schiele gegenüber. 20 Jahre nach Hundertwassers Tod widmet das Leopold Museum den beiden ikonischen Künstlern diese rund 170 Exponate umfassende, dialogisch angelegte Schau. In Paris propagierte Hundertwasser gegenüber seinen Künstlerkollegen Schieles Kunst, 1965 betitelte er ein Werk mit Der Nasenbohrer und die Beweinung Egon Schieles. Bis zu seinem Lebensende umgab sich Hundertwasser in seinen Wohn- und Arbeitsräumen in Venedig und Neuseeland mit Reproduktionen des von ihm sehr geschätzten Künstlerkollegen. Im Rahmen der Ausstellung wird der Künstler, Kunsttheoretiker und Hundertwasser-Weggefährte Bazon Brock mit StudentInnen der Wiener Akademie der bildenden Künste die 1959 in einer performativen Malaktion geschaffene, unendliche „Linie von Hamburg“ im Leopold Museum neu inszenieren und weiterführen.
Universalkünstler Pirchan
Emil Pirchan, dem Pionier des expressionistischen Bühnenbildes, fantasiereichen Plakatgestalter und erfolgreichen Werbegrafiker, widmet das Leopold Museum eine große Gesamtschau. Der u.a. auch als Kostümbildner, Designer, Buchillustrator, Autor und Lehrer tätige Künstler wirkte in Berlin, Prag und Wien. Um 1930 schuf er den Entwurf zu einem maschinell wirkenden Theatergebäude für Südamerika. Die Stufenbühne – ein unter dem Begriff „Jessnersche Treppe“ bekannt gewordener Meilenstein der modernen Bühnenbildgestaltung – wäre ohne Pirchans Mitwirkung nicht denkbar gewesen. Die Hinterlassenschaft Pirchans wurde erst vor wenigen Jahren von einem Dachboden zurück an das Tageslicht geholt. Nach der Ausstellung im Museum Folkwang in Essen zeigt das Leopold Museum als erste österreichische Institution den universellen Ausnahmekünstler.
Inspiration Beethoven
Zum 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven widmet das Leopold Museum dem Musikergenie die Ausstellung Inspiration Beethoven. Eine Symphonie in Bildern aus Wien 1900. Beethovens VI. Symphonie, die Pastorale, inspirierte 1898/99 den Wiener Jugendstilmaler und Klimt-Kollegen Josef Maria Auchentaller zu einem monumentalen Bildprogramm für das Musikzimmer der Villa seines Schwiegervaters, des Silberschmuckfabrikanten Georg Adam Scheid. Das Ensemble stellt die erste künstlerisch-bildnerische Umsetzung aller Sätze einer Symphonie Beethovens dar. Der Zyklus wird erstmals in Österreich rekonstruiert und die Geschichte dieses Gesamtkunstwerks als Fokus-Ausstellung beleuchtet. Ein facettenreicher Dialog mit Werken von Gustav Klimt, Carl Moll, Alfred Roller etc. zeigt schlaglichtartig, wie Beethoven in der bildenden Kunst der Jahrhundertwende zur Inspirationsquelle und zum vielfältigen Bezugspunkt einer um Erneuerung und Anerkennung ringenden Wiener Moderne wurde.
Monet, van Gogh, Cézanne, Gauguin
Im Herbst 2020 präsentiert das Leopold Museum erstmals die Sammlung Bührle in Wien. Der in Zürich lebende Industrielle deutscher Herkunft, Emil Bührle, trug vor allem in den 1950er-Jahren eine hochbedeutende Kunstsammlung zusammen. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht der französische Impressionismus mit herausragenden Werken von Manet, Degas, Renoir, Monet, van Gogh und Cézanne. Der erfolgreiche Unternehmer und Eigentümer der Werkzeugmaschinenfabrik Oerlikon sah sich mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs mit Vorwürfen des Waffenexports konfrontiert, da er auf Veranlassung der Schweizer Regierung Geschütze nach Deutschland geliefert hatte. 13 bei ihm festgestellte Raubkunst-Bilder aus Frankreich restituierte er und kaufte sie teilweise zurück. Nach dem Tod des Sammlers gründete die Familie 1960 eine Stiftung, die in Zürich einen Teil der Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich machte. Ende 2021 wird das neue Domizil dieses Sammlungsteils der neue Erweiterungsbau im Kunsthaus Zürich. Die Ausstellung im Leopold Museum präsentiert rund 100 Exponate aus der Sammlung Emil Bührle, darunter Meisterwerke von Paul Cézanne, Vincent van Gogh oder Claude Monet.
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