Nachbericht Auktion "Europäisches Kunstgewerbe" am 15. Mai 2019
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Presse15.05.2019
Objekte des Jugenstils erfuhren in der Auktion des Europäischen Kunstgewerbes bemerkenswerte Aufmerksamkeit und Steigerungen. Für die Allegorie der Natur von Ernest Barrias liefen die Drähte von rund 20 Telefonen heiß, bis schließlich mehr als das 16-fache ihres Schätzpreises erreicht wurde. Auch um das „Peitschenhieb“-Service von Henry van den Velde für die Manufaktur Meissen gab es ein spannendes Bietgefecht. Der Preis für den kühnen Entwurf stieg dabei um mehr als 700 Prozent. Zudem begeisterten die Objekte der Barock-Sammlung von Josef Rieks, insbesondere ein elegantes Bureau Plat Louis XV.
Die allegorische Darstellung „La nature se dévoilant à la science“ (die Natur offenbart sich der Wissenschaft) wurde erstmals von Ernest Barrias in einer Marmorversion im Jahre 1893 im Pariser Salon präsentiert. Im Zuge des überwältigenden Erfolgs schuf Barrias verschiedene Varianten der Skulptur. Die nun angebotene Figur aus einer Kombination verschiedener Materialien ist charakteristisch für das Werk Barrias' und ist dem neuen Besitzer stolze 32.250 Euro wert.
Die acht Teile aus dem Meissen-Service „Peitschenhieb“ wurden auf ein herausragendes Ergebnis gehoben – die Schätzung wurde mit dem Ergebnis in Höhe von 28.380 Euro mehr als verachtfacht und gelangen damit eine Nordrhein-Westfälische Privatsammlung. Das Peitschenmuster-Service wurde zwischen 1903 und 1904 von dem belgisch-flämischen Architekten und Designer Henry van de Velde (1863 – 1957) entworfen. Ziel war es, eine zeitgemäße Alternative zu den traditionellen Meissener Gebrauchsporzellanen zu schaffen, die in Design und Funktion den Ansprüchen moderner Tischkultur entsprach. Van de Veldes Formensprache gilt als stilistischer und methodischer Neuansatz in der Gestaltung von Porzellangeschirren.
Ein süddeutscher Sammler sicherte sich die reizvolle Deckelterrine auf Présentoir aus dem sogenannten Möllendorff-Service, für 10.320 Euro. Es wurde von Friedrich dem Großen im Rahmen einer umfangreichen Bestellung von insgesamt sechs Servicen während des Siebenjährigen Krieges (1756-1763) in Meissen in Auftrag gegeben. Seinen Namen erhielt es aufgrund der Tatsache, dass Friedrich der Große es Wichard von Möllendorff am 24. Januar 1781 zum Geschenk machte.
Über acht Kilogramm bringt das exzeptionelle Bowlengefäß mit Münzzier und dazugehörigem Presentoir auf die Waage. Die beeindruckende Silberschmiedearbeit entstand im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts in Deutschland und ist mit Elfenbein und farbigem Emaildekor reichlich dekoriert. Für 27.090 Euro wechselt das Gefäß aus einer Rheinischen Privatsammlung ins fernöstliche Ausland.
Der Tafelteller aus dem Tafelservice für August den Starken ist Teil des wohl kostbarsten Services des Dresdner Hofes. Kein Wunder also, dass er in der Auktion ein bemerkenswertes Ergebnis von 10.320 Euro einspielte. Es wurde im Jahre 1717 oder 1718 von August dem Starken anlässlich der bevorstehenden Hochzeit seines Sohnes Kurprinz Friedrich August mit Maria Josepha von Österreich in Auftrag gegeben. Teile des Services befinden sich heute unter anderem in großen Sammlungen wie der des Bayerischen Nationalmuseums in München oder dem Metropolitan Museum of Art in New York.
Der Großteil der qualitätsvollen Sammlung des Konditoreiunternehmers und Kunstsammlers Josef Rieks, bestehend aus französischen Möbeln, vergoldeten Bronzen, Delfter Fayencen und chinesischem Porzellan, wurde ebenfalls erfolgreich bei Van Ham verkauft. Zum Highlight der Sammlung wurde ein elegantes Bureau Plat Louis XV, welches um 1750 in Paris gefertigt wurde. Ein Nordrhein-Westfälischer Sammler sicherte sich das Möbel für 19.350 Euro.
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