Büdingen
Grafenhaus in Herrnhaag wird erneut gefördert
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Presse14.01.2019
Arbeiten am Südflügel stehen im Mittelpunkt
Zahlreiche Schäden am Südflügel des Grafenhauses im Ensemble Herrnhaag in Büdingen im Wetteraukreis sind weiterhin zu beheben. Für die Restaurierung des Saals im Südflügel, die Sicherung der Dachkonstruktion, für Natursteinarbeiten am Außenmauerwerk und die Instandsetzung der Sandsteinpfeiler an der Südseite des Obergeschosses überbringt Gabriele Gillner, Ortskuratorin Frankfurt am Main der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), gemeinsam mit Klaus Peter Möller von Lotto Hessen bei einem Pressetermin vor Ort am Montag, den 14. Januar 2019 um 13.00 Uhr einen symbolischen Fördervertrag über 125.000 Euro an Bodo Preißer vom Vorstand des Vereins der Freunde des Herrnhaag e.V. Die Förderung wurde möglich dank zweckgebundener Spenden sowie der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die DSD ist.
Die pietistische Glaubensgemeinschaft der Herrnhuter Brüdergemeine errichtete zwischen 1738 und 1753 für rund 1.000 Menschen eine Siedlung mit 18 Gebäuden auf dem Haagberg südwestlich von Büdingen. Die Siedlung gilt als älteste erhaltene Modellanlage einer Herrnhuter Niederlassung. Politische Differenzen mit dem Landesherrn zwangen die Gemeinschaft zur Auswanderung, die Anlage wurde mehrfach verkauft und schließlich vom Büdinger Fürsten um 13 Bauten reduziert. Die restlichen Häuser wurden zuletzt als Steinbruch genutzt.
Heute bildet die Lichtenburg, auch Grafenhaus genannt, an der Nordseite eines großen Platzes neben dem Schwesternhaus das Zentrum der fünf erhaltenen Gebäude. Ihre vier zweigeschossigen Flügel aus Bruchstein bzw. aus Fachwerk mit Ziegelausfachung umschließen einen Innenhof. Symmetrische, zum Teil von Natursteingewänden gerahmte Hochrechteckfenster und hochrechteckige Portale mit Oberlichtern prägen die Fassaden. Hohe Mansard-dächer mit je acht hochrechteckigen Gauben schließen die Flügel ab. Im Südflügel befindet sich der zweigeschossige Kirchensaal mit einer aufwendigen Dachkonstruktion. Auf der Nordseite schließt ein schlichter Fachwerkbau den Hof ab.
Das Grafenhaus, eines der über 200 Projekte, die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hessen fördern konnte, litt lange unter einer undichten Dachdeckung. Es drang Nässe ein und schädigte Dachkonstruktion und Decken. Schwamm-, Pilz- , Insekten- und Braunfäulebefall waren die Folge. An den Fassaden platzte der Putz ab. Geschädigt waren auch die Natursteine.
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