DSD fördert die Kapelle auf dem Heidberg in Sickendorf
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Presse14.09.2018
Dank einer zweckgebundenen Nachlassspende und der Lotterie GlücksSpirale unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) in diesem Jahr die Restaurierung der Innenflächen und Fenster der Kapelle auf dem Heidberg in Lauterbach-Sickendorf mit 30.000 Euro. Nun besucht am Freitag, den 14. September 2018 Ulrich Althaus, Ortskurator Marburg der DSD, Kirchenvorstand Klaus Rockel, um sich bei einem Presse- und Fototermin vor Ort die Arbeiten erläutern zu lassen. Die Kapelle gehört zu den über 200 Projekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hessen fördern konnte.
Die Kapelle steht am südlichen Dorfrand am Hang des Heidberges. Sie ist Teil eines ehemaligen Hofguts und späteren Familiensitzes der Familie Riedesel zu Eisenbach. Das Gut bestand aus dem Herrenhaus und ausgedehnten Wirtschaftsgebäuden. Das um 1800 errichtete Herrenhaus wurde 1880 in historistischer Form zu einem Schloss umgebaut und mit einem großen Park umgeben. Den bestehenden Sickendorfer Friedhof verlegte man auf den Heidberg.
1906 ließ sich die Familie von Riedesel einen separaten Familienfriedhof anlegen. Eine kleine Gedächtniskapelle ließ Baronin Gertrud von Riedesel beim Tod ihres Mannes Albrecht 1916 auf dem Heidberg errichten. Die Heidbergkapelle auf dem von einer Basaltmauer mit schmiedeeisernem Tor eingefriedeten Friedhof wurde mit neoromanischen und Neorenaissance-Elementen verziert. Zum Eingang führt eine Natursteintreppe. Den verputzten Saalbau mit Chorapsis und verschiefertem Dachreiter mit Laterne und Schweifhaube öffnet eine Vorhalle mit gedrungenen Natursteinsäulen an der östlichen Giebelseite. Drei von Natursteingewänden gerahmte Rundbogenfenster und ein abschließendes Kreisfenster im Giebeldreieck belichten den Innenraum. Dieser besitzt eine repräsentative, vollständig original erhaltene bauzeitliche Ausstattung im Stil der Neorenaissance mit teilvergoldeter stuckierter Kassettendecke und stuckierten, marmorierten Wandfeldern. Der Chorbogen und die Kassetten im Chor sind blau hinterlegt. Bemerkenswert sind die historistischen farbig verglasten Fenster, die die Auferstehung, die Himmelfahrt Christi und Evangelistensymbole zeigen.
Die Kapelle durften seit 1966 auch bürgerliche Familien aus dem Dorf für Trauungen und Beerdigungen nutzen. 1973 übernahm die Gemeinde die Kapelle in Erbpacht und kaufte sie 2016.
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