Sommerauftakt bei Ketterer: Auktionen mit Kunst des 20./21. Jhs. STARKE ZEITGENOSSEN
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Presse10.06.2018
Das größte telefonische Interesse verbuchte François Morellet der mit “5 trames de grillage 0° 18° 36° 54° 72°” (Los 901) insgesamt 22 Leitungen nach Belgien, England, Frankreich, Italien, Südafrika, Zypern und in die Schweiz zum Glühen brachte. Am Ende reüssierte jedoch ein im Saal anwesender deutscher Sammler. Ihm gelang es die zahlreichen Gebote für das mit € 25.000 aufgerufene Eisendrahtgitterwerk mit € 206.250* zum Verstummen zu bringen und einen neuen Rekord** für ein Werk dieses Künstlers in Deutschland aufzustellen.
Auch für “B99” (Los 869) des Warschauer Künstlers Wojciech Fangor war das Interesse bereits im Vorfeld sehr groß. Erwartungsgemäß kam ein Großteil der 14 telefonischen Bieter aus Polen, doch auch Anwärter aus Deutschland, Monaco, Russland und den USA waren vertreten, als das farbintensive Ölgemälde mit € 30.000 zum Aufruf kam. Am Ende trug schließlich eine Polnische Privatsammlung den Sieg davon. Mit dem Erlös von € 200.000* sorgte sie gleichzeitige für mehr als eine Versechsfachung des Aufrufs..
zu 2. Contemporary Art
Der Star dieser Abteilung heißt Katharina Grosse. Ihre drei Arbeiten mit Aufrufpreisen im fünfstelligen Bereich wurden nicht nur ausnahmslos, sondern auch mit ganz hervorragenden Steigerungen abgesetzt. Während Los 788 den Erlös von € 212.500* einspielte, kletterte Los 814 sogar bis auf € 275.000* und verbucht damit einen deutschlandweiten Rekord** für ein Werk dieses Künstlerin. Zwar kamen die meisten Interessenten erwartungsgemäß aus Deutschland, doch auch Sammler aus Italien und Zypern waren am Start.
Besonders beeindrucken konnte neben Imi Knoebels an zehn Telefonen nachgefragtem „Porträt 98-32“ (Los 793), das ein Privatsammler aus der Schweiz bei aufgerufenen € 34.000 mit € 92.500* honorierte, vor allem auch Karin Kneffel mit ihrem Ölgemälde „2008/8“ (Los 806), das ein süddeutscher Sammler von € 75.000 bis auf den Erlös von € 125.000* hob.
Zu 3. Klassische Moderne
Angeführt wird diese Abteilung von Alfons Waldes „Aurach bei Kitzbühel“ (Los 715), das seinen Aufruf von € 200.000 vervielfachte. Eine fränkische Privatsammlung ergatterte die meisterlich inszenierte Winterlandschaft mit einem schriftlichen Gebot, das trotz des Erlöses von € 525.000* durchaus noch Luft nach oben hatte. Das mag vielleicht ein Trost für die Konkurrenz im Saal und die beiden telefonisch bietenden Österreicher sein.
Während Lovis Corinths „Luzerner See am Vormittag“ (Los 720) einer Liebhaberin aus Norddeutschland gegen einen Privatmann aus Hessen am Telefon für den Erlös von € 375.000* zugesprochen wurde, sicherte sich eine Sammlerin aus Nordrhein-Westfalen ebenfalls mit einem noch lange nicht erschöpften schriftlichen Gebot Gabriele Münters „Haus am Hang“ (Los 741). Die stimmungsvolle Vorgebirgslandschaft bei Murnau konnte mit dem Erlös von € 262.500* ihren Aufruf von € 90.000 fast verdreifachen. Der Saal und telefonische Interessenten aus Deutschland, den USA und der Schweiz gingen leer aus.
Die Enttäuschung dürfte auch bei mehreren Sammlern und Händlern aus Österreich groß gewesen sein, als sich ein Landsmann Koloman Mosers „Blick auf die Rax von der Villa Mautner v. Markhof im Abendlicht“ (Los 686) für € 218.750* sicherte. Damit gelang fast eine Verdreifachung des Aufrufs.
Fast ausnahmslos verkauft wurden die neuen Arbeiten von Hermann Max Pechstein, drei davon im sechsstelligen Bereich. Die Doppelspitze mit einem Erlös von je € 187.500* besteht aus dem 1913 entstandenen „Blumenstilleben“ (Los 700) und der beeindruckenden Landschaftskulisse „Am Genfer See“ (Los 713). Während ersteres in eine Privatsammlung nach Monaco wanderte, wurde letztere gegen den Widerstand des Schweizer Handels von einer rheinländischen Privatsammlung übernommen. Für einen Weltrekord** sorgte bereits zum Auktionsauftakt am Donnerstag Josef Scharls Ölgemälde der Abend“ (Los 108). Trotz reger internationaler Beteiligung mit vielen schriftlicher Aufträgen nicht nur aus ganz Deutschland, sondern auch aus den USA sowie einem Dutzend Telefonbietern u.a. aus Monaco und Großbritannien, verblieb das Doppelporträt im ungewöhnlich schmalen Hochformat in deutschen Landen. Ein Liebhaber aus Hessen honorierte es mit dem Erlös von € 150.000*, was fast einer Verzwölffachung des Aufrufs von € 13.000 entspricht.
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